Juda, Leo – Der IX. Psalm

Dir, o Herr, will ich singen
uß gantzem hertzen mein,
In fröuden mich erspringen
zu lob dem Namen dein.
Dein wunderthaten alle
wil ich mit fröud und schalle,
din Namen frey, wie hoch der sey
preysen von yetz in ewigkeit.

2. Mein feind vor dir verjaget,
zu ruck gefallen sind,
Din krafft hat sy verzaget,
ja gar erschlagen gschwind.
Mein sach hast du geschlichtet
unnd all mein span gerichtet,
ich mocht gar nit, do fast du zgricht
im stul diner gerechtigkeit.

3. Die Heiden thust du bschelten,
die ungottsförchtig rott,
In rechtem widergelten
bringst du jr eer zu spott,
Du tilckst ab jren nammen
und rütst uß jren stammen,
das jrn fürhin gedacht sol syn
zu keinen eeren nimmerme.

4. Du fyend, hör uf trotzen,
bin schleitzen hat ein end!
Din gspött und auch din satzen
ist yetzund uß behend!
Die stee hasst du zerbrochen
in dinem rum unnd bochen!
Die dächtönuß jr wirt nun hinfür
vergessen immer ewigklich.

5. Gott aber unbewegig
hat sinen stul bereit,
Di wält zerichten ewig
mit recht und billigkeit.
Ein schutz und schirm der trengten
in angst und not versenckten,
sin hand er büt mitten im stryt,
das stündlin trifft er sicherlich.

6. Darumb uff dich sölln harren
mit styffer hoffnung die
In nöten hand erfaren
din Namen ye unnd ye.
Die dinen magst nit hassen,
deren hast nie kein verlassen,
die dich in not suchtend, o Gott,
unnd dir zu fleißt zegfallen stond.

7. Singend dem Herren alle,
des wonung Zion ist,
Und kündend uß mit schalle
sin art mitt aller frist!
Der trengten plüt unnd schryen
erforscht er, wo die syen,
der armen bitt vergißt er nitt,
jrs klagens ist er yngedenck

8. Biß fürhin allweg günstig,
o Gott, dem diener din!
Dein fyend ist noch brünstig,
sich an das ellend min.
Züch mich uß todes schlunde,
das ich din lob mach kunde
der statt Zion mit fröud won
dein hewil ußkünde menigklich.

9. Sy sind gesteckt die büben
mit spott unnd grosser schand
Verfallen in die grüben,
dies mir gegraben hand.
Mir hands ein netz verborgen,
darinn söln sy erworgen:
Gott wirt bekannt und weyt benannt,
so er sein raach und urteil übt.

10. Der schalck aber muß fallen,
im werck sinr eignen hend!
Des wil ich singen allen,
das sy allweg on end
Sölichs mit fleiß betrachtind,
der wercken Gottes achtind,
uff jn allein und sunst uff kein
jr hoffnung setzen alle zeit.

11. Zur hellen werdend scheiden
verstossen schnäll unnd drat
Der schalck mit sampt den Heyden,
der Gotts vergessen hat,
Die nit wöllend ermessen,
das Gott nit mag vergessen
in angst und not der armen rott,
vergeben ist jr harren nit.

12. Der schwach mensch wil sich regen
stand uf, o Herr, stand uf!
Du wöllst jn niderlegen
das nitt der schälken huf
Thuy überhand yetz nemmen!
din arm der woll sy temmen,
setz jnen bald ein meister gwalt,
das sy sich kennind menschen syn!

W.M.

13. Dem vatter in seim throne
sey lob, breiß und eer
Und sim einigen Sone
ewig und yemermer,
Dem tröster auch zu eeren
eim eingen Gott und Herren,
inn des herrschafft ligt alle krafft,
er lößt allein vonn feyndes macht.

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