Hiller, Philipp Friedrich – Wir haben Jesum nicht gesehen

Mel.: Wer weiß, wie nahe mir etc.

1.
Wir haben Jesum nicht gesehen, Und dennoch liebt Ihn unser Herz.
Kannst du, Vernunft, es nicht verstehen, Ist unser Glaube doch kein Scherz;
An Seinem Tag wird offenbar, Was unser Grund der Liebe war.

2.
Die Welt hat Ihn am Kreuz gesehen, Wo Ihm Sein Herz die Liebe brach;
Sein Volk sah Ihn gen Himmel gehen, Da zog Er auch ihr Herz Ihm nach;
Sein Wort zeigt, was Er ist und heißt, Sein Geist versiegelt’s uns’rem Geist.

3.
Wir glauben an Ihn ungesehen, Und lieben Ihn doch als bekannt;
Wir dürfen auf Erhörung flehen, Wir wissen, wie Er uns verwandt;
Wir kennen Seiner Liebe Kraft, Und fühlen, was Er in uns schafft.

4.
O daß sonst nichts in meinem Herzen, Als meines Heilands Liebe sei!
O daß mich sonst nichts möge schmerzen, Als daß ich nicht genug getreu!
O möcht’ ich ohne Furcht und Pein In Seiner Liebe völlig sein!

5.
Ist’s selig, lieben und nicht sehen, Wird hier das Herz so froh davon:
Was wird im Himmel erst geschehen, Wenn man verklärt ist vor dem Thron,
Und ewig sieht, was man nicht sah, Und ewig liebt! o wär’ ich da!

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