O Mensch, bedenck zu dieser frist,
was dein Ruhm ist auff Erden!
Denn nicht allhie dein bleiben ist,
du must zur Leiche werden:
Es ist dein Leben wie ein Hew
und fleucht dahin gleichsam wie sprew,
welche der Wind verjaget.
Und wie ein Vogel, der da fleucht,
wenn er die Lufft zertreibet,
Als uns die Schrifft gar klärlich zeigt,
daß kein Fußstapffe bleibet,
Da spüret man auch gar kein fahr,
so bald der Mensch begraben,
sein Thun wird bald vergessen.
Gedenck, du bist hie nur ein Gast,
du kanst nicht länger bleiben!
Die zeit lest dir kein Ruh noch Rast,
biß sie dich thut vertreiben:
So eyle zu dem Vatterland,
daß dir Christus hat zugewandt
durch sein Heiliges Leyden.
Daselbst wird rechte Burgerschafft
den glaubigen gegeben,
Darzu der Engel Bruderschafft,
ein gar Herrliches Leben,
Mit solcher Wonne, Frewd unnd Lust,
die auch kein Mensch hat hie gekost,
noch nie kein Hertz erfahren.
Nun last uns wachen alle stund,
und solchs gar wol betrachten!
Die Lust der Welt geht gar zu grund,
die sollen wir verachten
Und warten auff das höchste Gut,
das uns ewig erfrewen thut!
das helff uns Christus, Amen!