(Kirchengesäng, Franckfurt am MAyn M.D.LXX, in 8°, Blatt 158.)
GElobet sey der Herr, der Gott
Israel, der in dieser not
Sein völcklein, das da war verflucht,
mit gnaden hat daheim gesucht
Und uns erlöst vom ewigen zorn,
und auffgericht ein heilsams horn
in seines diensers Dauids hauß!
es war sonst ewig mit uns auß.
Solch uberschwenglich groß genad
kompt uns nit her aus unserm rath,
Sie ist vorzeiten worden kundt
durch seinr heilgen Propheten mund,
Durch welche Gott verheissen hat,
er wöll von sünden, hell und tod
und allen feinden gnediglich
sein volck erlösen ewiglich.
Es ist eytel barmhertzigkeyt,
die Gott in unserm hertzenleid
Erzeigt und denckt an seinen bund,
wie er mit seinem heilgen mund
Ein eyd vorzeiten hat geschworn,
eim Man, den er hat außerkorn,
unserm Vatter, dem Abraham:
das heyl kompt uns auß seinem stamm.
Got seines hertzen grund auffschloß,
da er ansah das elend groß,
Darinn die welt gefangen lag
und hat vom teuffel ewig plag!
Ach lieber Gott in ewigkeyt,
wie groß war dein barmhertzigkeyt,
da du verhießt die ewig kron
durch deinen eingebornen Son!
Dieweil wir nun erlöset sein
von sünden, tod und ewigr pein,
So sollen wir uns förchten nicht
fürm teuffel: er ist schon gericht.
Gott wil nun unser vatter sein,
dem wöllen wir auch dienen allein,
weil wir leben in dieser welt,
mit solchem dienst, der ihm gefelt.
Und du, mein liebes kindelein,
wirst ein Prophet des höchten sein!
Du wirst von unserm lieben Herrn
verkündigen von hertzen gern
Und seinen weg bereyten wol,
daß jederman sein warten sol,
du wirst das volck erkennen lern
das ewig heil, Christ unsern Herrn.
Das wird die leer sein, das man künd
vergebung haben aller sünd
Durch hertzliche barmhertzigkeyt
unsers Gottes in ewigkeyt.
Das ist ein uberschwenglich gab,
die kompt uns auß der höh herab,
die Gottheyt Christi leucht herein,
gleich wie der sonnen auffgang fein.
Er ist allein des Vatters glantz,
der unser hertz erleuchtet gantz,
Er hat uns durch sein grosse macht
errettet von der finster nacht,
Darinn wir sassen alle sampt
vom Satan ewiglich verdampt,
daß unser füß auffrichtig stehn
und auff dem weg des fridens gehn.
Du heilige Dreyfaltigkeyt,
dein ausserwelte Christenheyt
Kan nicht genug von loben dich,
daß du, ihr vatter gnediglich,
Dein eingen Sohn gegeben hast,
der sie vom Teuffel hat erlößt,
und auch dein heilgen Geyst gesend,
dardurch sie deinen Sohn erkent.