Weisse, Michael – Christus ist erstanden

1. Christus ist erstanden
Von des Todes Banden;
Des freuet sich der Engel Schar,
Singend im Himmel immerdar:
Halleluja!

2. Der für uns sein Leben
In Tod hat gegeben,
Der ist nun unser Osterlamm,
Des wir uns freuen allesamt,
Halleluja!

3. Der, ans Kreuz gehangen,
Kein’n Trost konnt‘ erlangen,
Der lebet nun in Herrlichkeit,
Uns zu vertreten stets bereit.
Halleluja!

4. Der so ganz verschwiegen
Zur Hölle gestiegen,
Den wohlgerüst’ten Starken band,
Der wird nun in der Höh‘ erkannt.
Halleluja!

5. Der da lag begraben,
Der ist nun erhaben,
Und sein Tun wird kräftig erweist
Und in der Christenheit gepreist.
Halleluja!

6. Er läßt nun verkünden
Vergebung der Sünden,
Und wie man die durch rechte Buß‘
Nach seiner Ordnung suchen muß.
Halleluja!

7. O Christe, Osterlamm,
Speis uns heut‘ allesamt,
Nimm weg all unsre Missetat,
Daß wir dir singen früh und spat:
Halleluja!

Selneccer, Nikolaus – Christ ist erstanden

1. Christ ist erstanden,
zureißen sind die Bande
Damit der Tod uns gfangen hätt
und uns all Plag und Leid (antat).

2. Freut euch ihr Christen,
erlöst vons Stachel groß,
wie bistu so nackend und bloß?

3. Wir loben alle
und singen frei mit Schalle
Lob, Preis und Ehr sei unser’m GOtt
es hat mit uns ja gar kein Not.

4. Wir lebn und sterben,
so sind wir stets des HErren,
Und sind Herren warhafftiglich

5. Trotz sei Hellen
und allen Teufels gesellen,
Christus ist unser Fleisch und Blut,
Trost, Kraft, Leben und ewigs Gut.

6. Sitzt zu der Rechten
und gibt uns, Seinen Küchlen,
Das rechte Leben, und Wonn
Gott sei gelobet im höchsten Thron.

7. Wer will sich fürchten
der Tod kan uns nicht mügen,
Wir sind Kinder worden für großen GOtt,
und bieten allen Teufeln trotz.

8. Lob sei dem Vater,
und dank sei unserm Bruder,
Dem HErren CHRIsto, unserm Gott,
der heilig Geist helf uns aus Not.

Selneccer, Nikolaus – Dir sei Dank, o Herr Christe,

Nach eigener Melodie.

Dir sei Dank, o Herr Christe,
Daß du erstanden bist.
Herrlich ist dein Verdienste,
Der große Sieg dein ist.
Der Feind ist überwunden,
Der Tod kein Macht mehr hat.
Alls Leid ist nun verschwunden,
Wir sind nun frei entbunden
Durch dich, o treuer Gott.

Der Tod ist nun verschlungen
In den Triumph und Sieg.
Es ist Christo gelungen.
Christmensch mit Freuden sprich:
Tod, wo ist nun dein Stachel?
Höll, wo ist nun dein Sieg?
Verstopft ist Teufels Rachen,
Seins Reich ist nun zu lachen.
Dank sei Gott ewiglich.

Gott hat den Sieg uns geben
Durch Jesum seinen Sohn.
In ihm han wir das Leben,
Er ist der Gnadenthron.
In ihm wollen wir leben
Auch hier auf dieser Welt,
Nach dem Ewigen streben
Und auferstehn zum Leben
Ohn aller Sünd Entgelt.

O Jesu Gottes Sohne,
Du unser Bruder bist.
Führ uns zum Gnadenthrone,
Zu dir all Zuflucht ist.
Du sitzt zus Vaters Rechten,
Dein ist Gewalt und Macht.
Ach Herr thu uns verfechten,
Steh bei dein armen Knechten,
Die ja sonst niemand acht.

Gieb uns ein christlich Leben,
Gieb uns ein selges End,
Der du dich für uns geben
Und alles hast vollendt,
Von Todten auferstanden,
Gen Himml gefahren bist,
Sitzt zu des Vaters Handen,
Bist Herr in allen Landen,
Und uns das Ewig giebst.

Kyrieleis wir singen,
Halleluja dazu.
Vor dir solchs wohl mag klingen,
Wenn wir sagen: Jesu,
Jesu du lieber Meister,
Du treuer Siegesfürst,
Heiland und Herr der Geister,
Nach dir jetzt stets am meisten
Unser arm Seelen dürst.

Selneccer – Himmelfahrt

Schmolck, Benjamin – Der Tod ist todt, das Leben lebet

Mel. Gottlob, es geht nun mehr zu Ende,

Der Tod ist todt, das Leben lebet,
Das Grab ist selbst begraben nun;
Mein Jesus, der sein Haupt erhebet,
Will ferner nicht im Kerker ruhn
Und stellt mir diese Loosung für:
Ich leb, und ihr lebt auch mit mir.

Nun liegt der Tod zu meinen Füßen,
Des Lebens Fürste stirbt nicht mehr.
Er weiß die Gräber aufzuschließen,
Er stürzt das bloße Sündenheer.
Das Siegeslied klingt herrlich hier:
Ich leb, und ihr lebt auch mit mir.

Mein Jesus, Wahrheit, Weg und Leben,
Der Leben hat und Leben gibt,
Wie soll ich den Triumph erheben,
Der Rach an meinen Feinden übt!
Sie liegen dort, du rufest hier:
Ich leb, und ihr lebt auch mit mir.

Das Haupt belebet seine Glieder,
Wer wollte denn gestorben sein?
Die Lebenssonne scheint uns wieder
Und leuchtet bis ins Grab hinein,
Da lesen wir die Grabschrift hier:
Ich leb, und ihr lebt auch mit mir.

O todter Tod, wie kannst du schrecken?
Mein Jesus nimmt das Schrecken hin.
Wie er sich selbsten kann erwecken,
So werden wir erweckt durch ihn.
Wenn Jesus lebt, so leben wir:
Ich leb, und ihr lebt auch mit mir.

Ledderhose – Benjamin Schmolcks geistliche Lieder

Spangenberg, Johannes – Sey gegrüst du heiliger tag,

Das Salve festa dies

1. Sey gegrüst du heiliger tag,
den Gott freudtsam erleuchtet hat,
An welchem frey des Todes art
von Christ uberwunden ward.

2. Nempt war, dis sind gnaden zeichen,
das er ist erstanden auff
Und hat alles herwiederbracht,
das lengst der welt war vorsagt.

3. Darumb frewt sich mit dem kempffer Christ
alles, was geschaffen ist,
Laub, gras, baum und alle blumen,
das Christ vom Tod ist komen.

4. Die gefangen warn im helschen reich
loben Gott all geleich,
Der den himel eröffnet hat,
zerstört des Teuffels hoffart.

5. Gottes son, der da am Creutze hieng,
eher erbieten alle ding,
Son, Mond, Erd, Lufft, Feur und Wasser,
die durch ihn sind geschaffen.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Spangenberg, Johannes – Der hailgen leben thut stets nach Gott streben,

Der Hymnus Vita sanctorum

1. Der hailgen leben thut stets nach Gott streben,
unnd alle außerwölten hie auff erden
Solln Christ gleych werden, darumb ist er gstorben,
jn solchs zurwerben.

2. O Christ vom himmel, ernew unns von innen,
inn disen hailgen Osterlichen tagen
Gar zu entsagen aller welte frewden
ernstlich zu meyden.

3. Des todes kempffer, Christ, Gottes Sun schöpffer,
mit preyß erstanden von des todes banden,
Unns erlöset hatt mitt theurbarem lone
also gewonnen.

4. Nun ist erhaben sein gewalt mit lobe,
sitzet zu seines ewigen vatters rechten,
Endtlich zu richten aller menschen boßhait
mit ernstem urtayl.

5. O mensch, gedenck das fleyssig on underlaß,
dein gmüt stättigklich zu jm richt festigklich
Mit gantzem glauben, das du seiner frewden
werdst nit beraubet.

6. Das gib unns vatter durch Christ deinen zarten,
das wir deins willens mögen so erwarten,
In unserm leben deines gaystes wirckung
empfindlich werden.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Spangenberg, Johannes – O Christe, Schöpffer aller ding

Rex Christe, factor omnium

766 Geistlicher Psalmen etc. Nürnberg MDCVIII

O Christe, Schöpffer aller ding,
Erlöser aller Menschen Kind,
König der rechten Israel:
behüt uns für der ewigen Hell!

2. Denn durch dein Gnad und bittern Todt,
durch dein Creutz und fünff Wunden roth
Vertilget hast und versöhnet gar,
was durch Adam verderbet war.

3. O Jesu, schöpffer aller Stern,
wir preisen dich willig und gern!
In unserm Armen Fleisch und Blut
gelitten hast den bittern Todt!

4. Du wolltest, HERR, gebunden seyn,
daß du erlößt die Heilgen dein;
Durch Schmach unnd Spott der Juden schar
hastu der Welt Sünd tilget gar.

5. Ans Creutz warstu genagelt fest,
auffgabestu, HERR, dein Göttlichen Geist.
Die Erd erbebt für solcher Pein,
darzu verbarg die Sonn ihrn schein.

6. Vom Todt unnd Hell erstanden bist,
zerstöret hast deß Teuffels list:
Deins heilgen Geistes gütigkeit
beschirm uns, HERR, in Ewigkeit!

Spangenberg, Cyriakus – Wir wollen alle fröhlich sein

Wir wollen alle fröhlich sein
in dieser österlichen Zeit,
denn unser Heil hat Gott bereit.

Es ist erstanden Jesus Christ,
der an dem Kreuz gestorben ist,
dem sei Lob, Ehr zu aller Frist.

Er hat zerstört der Höllen Pfort
und all die Sein‘ herausgeführt
und uns erlöst vom ewgen Tod.

Wir singen alle Lob und Preis
dem eingen Gottessohne weis‘,
der uns erkauft das Paradeis.

Es freu sich alle Christenheit
und lobe die Dreifaltigkeit
von nun an bis in Ewigkeit.

Mathesius, Johann – Zwo Lamentationes, d.i. Klagelieder

die man pflegt zu singen in der Marterwochen.
I.

O Christenleut, vergesset nicht,
Was Gottes Sohn durch Oseam spricht:
Fürcht euch nicht, ihr Brüder mein,
Ich rett euch aus der Höllen Pein;
Ich würg den gräßlichen Tod.
Das kostet mich mein theures Blut so roth;
Also versöhn ich euch mit meinem Gott.

II.

Wir danken Christ für seinen Streit,
Der seinen Sieg und Triumph uns geit.
Der Tod ist verschlungen zwar,
Und sein Stachel ist zerbrochen gar;
Die Sünd hat ihr Macht verlorn.
Des Gsetzes Kraft, der grimmige Gottes Zorn,
Die hat Christus in seinem Grab verschorn.

Ledderhose – Nikolaus Hermans und Johannes Mathesius geistliche Lieder

Luther, Martin – Christ lag in Todesbanden

Der Lobgesang „Christ ist erstanden“ gebessert

1. Christ lag in Todesbanden,
Für unser Sünd gegeben,
Der ist wieder erstanden
Und hat uns bracht das Leben.
Des wir sollen fröhlich sein,
Gott loben und dankbar sein
Und singen Alleluja.

2. Den Tod niemand zwingen kunnt
Bei allen Menschenkindern,
Das macht alles unser Sund,
Kein Unschuld war zu finden.
Davon kam der Tod sobald
Und nahm über uns Gewalt,
Hielt uns in seim Reich gefangen.

3. Jesus Christus, Gottes Sohn,
An unser Statt ist kommen
Und hat die Sünd abgetan
Damit dem Tod genommen
All sein Recht und sein Gewalt,
Da bliebt nichts denn Todgestalt,
Die Stachel hat er verloren.

4. Es war ein wunderlicher Krieg,
Da Tod und Leben rungen,
Das Leben behielt den Sieg,
Es hat den Tod verschlungen.
Die Schrift hat verkündet das,
Wie ein Tod den andern fraß,
Ein Spott aus dem Tod ist worden.

5. Hie ist das rechte Osterlamm,
Davon Gott hat geboten,
Das ist an des Kreuzes Stamm
In heißer Lieb gebroten.
Das Blut zeichnet unser Tür,
Das hält der Glaub dem Tod für,
Der Würger kann uns nicht rühren.

6. So feiern wir dies hoch Fest
Mit Herzensfreud und Wonne,
Das uns der Herr scheinen läßt,
Er selber ist die Sonne,
Der durch seiner Gnaden Glanz
Erleuchtet unser Herzen ganz,
Der Sünden Nacht ist vergangen.

7. Wir essen und leben wohl
In rechten Osterfladen,
Der alte Sauerteig nicht soll
Sein bei dem Wort der Gnaden.
Christus will die Koste sein
Und speisen die Seel allein,
Der Glaub will keins andern leben.