Benjamin Schmolck – Dennoch bleib ich stets an dir!

Dennoch bleib ich stets an dir,
Wenn mir alles gleich zuwider,
Keine Trübsal drückt in mir
Die gefasste Hoffnung nieder,
Dass, wenn alles bricht und fällt,
Dennoch deine Hand mich hält.

Leite mich nach deinem Rat,
Der wohl wunderlich geschiehet,
Aber endlich in der Tat
Auf die schönste Wohlfahrt siehet.
Denn du führst es wohl hinaus,
Sieht es gleich verkehret aus.

Nimm mich dort mit Ehren an,
Wenn ich gnug gekämpfet habe,
Führe mich die Lebensbahn
Zu dem Himmel aus dem Grabe.
Endlich zeige mir das Loos
In der Auserwählten Schoß.

Mag es doch indessen hier
Wunderlich mit mir ergehen,
Dennoch bleib ich stets an dir,
Dennoch will ich feste stehen.
Ich muss, Trotz sei aller Pein,
Dennoch, dennoch selig sein.

Benjamin Prätorius – Sei getreu bis an den Tod!

Sei getreu bis an das Ende,
Daure redlich aus den Kampf!
Leidest du gleich harte Stände,
Duldest du gleich manchen Dampf:
Ach, das Leiden dieser Zeit
Ist nicht wert der Herrlichkeit,
So dein Jesus dir will geben
Dort in jenem Freudenleben.

Sei getreu in deinem Glauben!
Baue deinen Seelengrund
Nicht auf zweifelhafte Schrauben;
Lasse den Gewissensbund,
So geschlossen in der Tauf,
Gott nicht wieder sagen auf!
Der ist gottlos und verloren,
Wer meineidig dem geschworen.

Sei getreu in deiner Liebe
Gegen Gott, der dich geliebt.
An dem Nächsten Gutes übe;
und ob er dich hat betrübt,
Denke: wie dein Heiland tat,
Als er für die Feinde bat,
So musst du verzeihen eben,
Soll Gott anders dir vergeben.

Sei getreu in deinem Leiden!
Lasse dich kein Ungemach
Und auch nichts von Jesu scheiden;
Murre nicht in Weh und Ach.
Hilft denn was die Ungeduld?
Ach! sie häufet nur die Schuld:
Der trägt leichter, wer das träget
Mit Geduld, was Gott aufleget.

Sei getreu in deinem Hoffen!
Hilft gleich Gott nicht, wie du willst,
Und hat bald ein Mittel troffen,
Dass dein Wünschen werd erfüllt:
Wisse, dass oft ist die Zeit,
Da er dir die Hand auch beut,
Da dein Ohren sind verstopfet,
Wenn er lang schon angeklopfet.

Drum getreu, getreu aushalten
Musst du deinem lieben Gott:
Ihn musst du es lassen walten,
Wenn du nicht willt haben Spott.
Rufe nur! Er ist schon hier;
Sein Herz bricht ihm gegen dir.
Rufe nur! Gott ist vorhanden;
Hoffnung macht ja nicht zu Schanden.

Sei getreu in deinem Herzen,
Hüte dich vor Joabs Kuss.
Denke: Judas leidet Schmerzen
Um den falschen Teufelsgruß.
Falschheit sei dein ärgster Feind;
Rede, was dein Herze meint.
Sei zwar flug in deinem Glauben,
Und doch ohne Falsch wie Tauben.

Sei getreu in allen Sachen!
Anfang, Mittel und das End
Lass nur Gott in allem machen,
Auf dass aller Zweck sich wend
Förderst hin zu Gottes Ehr,
Ja, du selbsten noch vielmehr
Wirst auf gutem Wege gehen,
Und die Sündenbahn abstehen.

Sei getreu in Todeskämpfen!
Fechte frisch den letzten Ruck;
Lass dich keinen Teufel dämpfen:
Ach! das ist der härtste Zug:
Wer alsdann mit Jesu ringt
Und das Sündenfleisch bezwingt,
Der gewisslich Lob ersieget
und die Lebenskrone krieget.