Wohlauf, mein Geist, zum höchsten Licht erhoben,
Das wahre Gut aus aller Kraft zu loben!
Gedenkst du nicht so vieler großen Taten,
Die Seiner Kraft zu Deinem Heil geraten?
Befindest du dich nicht auf Liebeswegen,
Da sich so viele tausend Wunder regen?
Es zeugt von Ihm der Sammelplatz der Meere,
Die Veste, die der Thron der Himmelsheere.
Und was ist nicht der Mensch? der Fürst der Dinge;
Doch sei dir das und Alles zu geringe!
Dein König ist, von wegen Seiner Liebe,
Schon würdig aller Dank- und Liebestriebe.
Nicht außer Ihm, nein, in Ihm selber wohnet,
Was wert ist, dass es über Allem thronet.
Drum magst du nur, anstatt dich einzuschränken
Mit freiem Flug an Seine Fülle denken;
Und dich zum Lob des HErrn recht aufzuwecken,
So lerne Ihn durch viel Erfahrung schmecken;
Dann wirst du bei dem kräftigen Empfinden
Ihn zu erhöh’n stets neuen Anlass finden.
So dringet denn hinauf, ihr inn’ren Triebe!
Geht, opfert euch der auserwählten Liebe!
(1725.)