Weise: Jehovah ist mein Licht und Gnadensonne.
1. Auf, auf, mein Geist, auf, auf, den Herrn zu loben!
Auf, auf, erwecke dich und säume nicht!
Was in dir ist, werd still und sanft erhoben
Zu Gott, Jehovah, unsrer Sonn und Licht.
Er ist allein Lob, Ehre, Preis und Ruhm
Zu nehmen würdig stets und überall;
Erhebe ihn mit frohem Jubelschall,
Geh ein in sein erhabnes Heiligtum.
2. Er ist das große Wesen aller Wesen,
Die höchst und einige Vollkommenheit;
Von ihm, durch ihn, zu ihm ist, wie wir lesen,
Das, was nur ist geworden in der Zeit.
Er hat und kennet seines Gleichen nicht;
Wer ist wie er und seine Majestät?
Vor ihr die Kreatur mit Zittern steht,
Sein Wohnhaus ist ein unzugänglich Licht.
3. Man sieht ihn nicht und ist doch wohl zu sehen,
Man gebe nur auf seine Werke Acht;
Da sehn wir ihn als vor den Augen stehen
Im Schmucke seiner weisen Gottheitspracht.
Die Himmel rühmen ihres Schöpfers Ehr,
Die Luft, die Erd und was im Meer sich regt,
Das alles den zu zeigen sich bewegt,
Der ist und heißt Jehovah unser Herr.
4. Was gut und fein nur kann genennet werden,
Was uns mit Lust und Lieblichkeit anlacht,
Was in sich fasst der Himmel samt der Erden,
Der große Bau von Schönheit und von Pracht,
Und was dies Rund nur köstlichs in sich schleußt,
Das kommt aus diesem unerschöpften Meer
Und dessen unerforschter Fülle her,
Er ist die Quell, die immer überfleußt.
5. Er ist das A und O, Anfang und Ende,
Der Erste und wird auch der Letzte sein;
Er ist zu spürn, wo man auch sich hinwende,
Das Heimlichste wird klar in seinem Schein.
Sein Licht ist nicht vermischt mit Dunkelheit,
Die Kraft, so ihm beiwohnt, wird nimmer schwach,
Er weiß in sich von keinem Ungemach,
Er ist und bleibt wie er war vor der Zeit.
6. Was er zusagt, dem kann man sicher trauen,
Die Tat stimmt mit den Worten überein;
Man darf mit ganzem Herzen darauf bauen,
Des Herren Ja ist Ja, sein Nein ist Nein.
Voll Recht und Billigkeit ist sein Gericht,
Er hat Geduld und übet Langmut aus,
Mit Heiligkeit hat er geziert sein Haus,
Er ist die Lieb, ders nie an Lieb gebricht.
7. Wie selig ist doch, der ihn also kennet
Und zu ihm Abba, Vater sagen kann!
Den er auch wiederum den Seinen nennet
Und ihn als Sohn und Tochter siehet an!
Nichts ist so hoch, nichts kann so herrlich sein,
Der höchsten Fürsten hoch erhabner Stand
Ist gegen dies zu rechnen lauter Tand,
Es ist zu schlecht, es bleibt ein öder Schein.
8. Herrscher, wie soll ich denn gnug erheben
Dich, dass du mich auch denen zugezählt,
Die du in Christo hast gebracht zum Leben
Und sie in ihm zu Kindern auserwählt?
Zwar seh ich dich jetzt nur im dunkeln Licht,
Doch weiß ich, es kommt künftig noch der Tag,
Da ich dich ohne Decke schauen mag
Von Angesicht zu frohem Angesicht.
9. Indes, mein Geist, auf, auf, ihn stets zu loben!
Auf, auf, erwecke dich und säume nicht!
Was in dir ist, werd sanft und still erhoben
Zu Gott, Jehovah, unsrer Sonn und Licht.
Er ist allein Lob, Ehre, Preis und Ruhm
Zu nehmen würdig stets und überall;
Erhebe ihn mit frohem Jubelschall,
Bis er dich bringt ins Himmelsheiligtum.