In seiner eignen Weise.
Du, o schönes Weltgebäude,
Magst gefallen, wer du willt,
Deine scheinbarliche Freude
Ist mit lauter Angst umhüllt.
Denen, die den Himmel hassen,
Will ich ihre Weltlust lassen,
Mich verlangt nach dir allein,
Allerschönstes Jesulein.
2. Müde, die der Arbeit Menge
Und der heiße Strahl beschwert,
Wünschen, dass des Tages Länge
Werde durch die Nacht verzehrt,
Dass sie nach so vielen Lasten
Könnten sanft und süße rasten:
Mein Wunsch ist: bei dir zu sein,
Allerschönstes Jesulein.
3. Ach, möcht ich in deinen Armen,
So wie ich mir wünschen wollt,
Allerliebster Schatz, erwarmen:
So wollt ich das feinste Gold,
Das in Ophir wird gegraben,
Nicht für dies Ergötzung haben,
Wenn ich könnte bei dir sein,
Allerschönstes Jesulein.
4. Andre mögen durch die Wellen
Und durch Wind und Klippen gehn,
Ihren Handel zu bestellen,
Und da Sturm und Not ausstehn:
Ich will meine Glaubensflügel
Schwingen an die Sternenhügel,
Ewig da bei dir zu sein,
Allerschönstes Jesulein.
5. Tausendmal pfleg‘ ich zu sagen
Und noch tausendmal dazu:
Ach, würd‘ ich in’s Grab getragen,
Ei, so käm‘ ich ja zur Ruh,
Und mein beste Teil, dass würde,
Frei von dieses Leibes Bürde,
Heut und ewig um dich sein,
Allerschönstes Jesulein.
6. Komm, Tod, du Schlafes Bruder,
Komm und führe mich nun fort,
Löse meines Schifflein’s Ruder
Bringe mich in sichern Port.
Es mag, wer da will, dich scheuen,
Du kannst mich vielmehr erfreuen,
Denn durch dich komm ich herein
Zu dem schönsten Jesulein.
7. Ach dass ich des Leibes Kerker
Heute noch verlassen müsst‘,
Und käm‘ an den Sternenerker,
Wo das Haus der Freuden ist:
Da wollt ich mit Wortgepränge,
Bei der Engel großen Menge,
Rühmen deiner Gottheit Schein,
Allerschönstes Jesulein.
8. Doch weil ich die Seelenauen
Und den güldnen Himmelssaal
Jetzt nicht kann nach Wünschen schauen,
Sondern muss im Tränental
Noch am Kummerfaden spinnen:
Ei, so sollen meine Sinnen
Unterdes doch bei dir sein,
Allerschönstes Jesulein.