In der stillen Einsamkeit
Findest Du Dein Lob bereit;
Großer Gott, erhöre mich;
Meine Seele suchet Dich!
Der Du alle Sterne führst
Und der Jahre Lauf regierst,
Unveränderlich bist Du,
Nimmer still, und doch in Ruh‘.
Diese kalte Winterlust
Kräftig in die Herzen rufst:
„Seht, wo ist der Sommer hin?
Nur der Herr erwecket ihn!“
Gleich wie Wolle fällt der Schnee
Und bedecket Land und See;
Wehet aber Gottes Wind,
So zerfließet er geschwind.
Reif, wie Asche, nah und fern
Streuet aus die Hand des Herrn;
Wer kann bleiben vor dem Frost,
Wenn es weht von Nord und Ost?
O Beherrscher der Natur!
Allem zeigst Du Zeit und Spur;
Frühling, Sommer, Herbst und Eis
Nahn und fliehn auf Dein Geheiß.
Folgte Deines Worts Befehl
Auch so willig meine Seel‘!
O daß, Jesu, Deine Lieb‘
In mir lenkte jeden Trieb!
Friert da draußen Alles ein,
Soll mein Herz doch brennend sein;
Leuchte, o mein Heil, in mir,
O so glüht und lebt es Dir!