Vater, du mein Licht und Leben,
du meines Heiles einz’ger Quell;
dir bin ich einmal übergeben,
dir, dir gehört nun Leib und Seel‘.
Ich will mich nicht mehr selber führen,
der Vater soll sein Kind regieren;
so geh denn mit mir aus und ein.
Ach Herr, erhöre meine Bitten
und leite mich auf allen Tritten;
ich geh‘ nicht einen Schritt allein.
2. Du weißt allein die Friedenswege,
auch das, was mir den Frieden stört;
drum lass mich meiden alle Stege,
wo Welt und Sünde mich versehrt.
Ach, dass ich nimmer von dir irrte,
noch durch Zerstreuung mich verwirrte,
auch nicht beim allerbesten Schein!
O halte meine Seele feste,
hab‘ Acht auf mich aufs Allerbeste,
und lehre selbst mich wachsam sein!
3. Herr, mache du mich sanft und stille,
das ich dir immer folgen kann.
Nicht mein, nur dein vollkommner Wille
sei für mich Schranke, Ziel und Bahn.
Mir soll nichts ohne dich genügen;
lass mir nichts mehr am Herzen liegen,
als deines großen Namens Ruhm;
der sei allein mein Ziel auf Erden!
ach lass es nie verrückt mir werden,
denn ich bin ja dein Eigentum.
4. Lass deinen Geist mich täglich treiben,
Gebet und Flehen dir zu weihn!
Dein Wort lass mir im Herzen bleiben,
und in mir Geist und Leben sein!
Lass deinen Zuruf stets erschallen,
gerecht und fromm vor dir zu wallen!
Zieh ganz zu dir die Seele hin;
vermehr‘ in mir dein innres Leben,
dir unaufhörlich Frucht zu geben,
und bilde mich nach deinem Sinn.
5. So leb‘ und lieb‘ ich in der Stille
und ruh‘ als Kind in deinem Schoß.
Ich schöpfe Heil aus deiner Fülle,
mein Herz ist aller Sorgen los.
Ich sorge nur vor allen Dingen,
wie ich zum Himmel möge dringen,
und halt‘ im Glauben mich bereit.
Ach zieh mich, zieh mich weit von hinnen;
was du nicht bist, lass ganz zerrinnen,
o reiner Glanz der Ewigkeit!