1. Wann der Tag, das Kind der Sonnen,
aus dem güldnen Zimmer geht,
wann die Fackel ist entbronnen,
und das Feld entdecket steht,
wann die Vögel singen
und die Flügel schwingen,
ist mein Herze schon bereit,
dich, o Höchster, anzusprechen ;
meine Seufzer wollen brechen
2. Nach demselben mich verlanget,
das dem Himmel ist bewusst,
der mit solchen Sachen pranget,
da nur lauter Lieb‘ und Lust,
da die Cherubinen
ihrem Schöpfer dienen,
da die Engel allzumal
ihre Stimmen hoch erschwingen,
und die süßen Lieder singen
durch den großen Himmels-Saal
3. Da ist Freude, da ist Wonne,
da empfindt man keine Nacht,
da entspringt die Lebens Sonne,
die aus Trauern Freude macht,
da wir in dem leben
ewig werden schweben
und genießen solcher Lust ;
da die Lebensquelle fließen
und in Strome sich ergießen,
wie den Frommen ist bewußt .
4. Drum entweicht, ihr schnöden Sachen!
keine Lust ist auf der Welt,
die uns kann recht fröhlich machen,
sie ist nur ein Trauerfeld ;
ihre Freude weichet,
ihre Lust verbleichet,
alles ist nur eitel hier:
drum hab ich mich Gott ergeben,
und verhoffe, bald zu leben,
in verklärter Leibeszier.