Wie Vieles hofft das Herz in seinem Wahn,
Was es darf nun und nimmermehr empfahn!
Wie viel, was es zu hoffen nie gewagt,
Wird ihm zu Teil, noch eh es drum gefragt!
So anders geht es immer als sein Sinn,
Und zum Verlust wird selber der Gewinn:
Es hofft so gut und hat so gründlich schlecht,
Wird Tag für Tag ums beste Gut geschwächt,
Bis mans, von Wunsch und Reu stets neu bewegt,
Am Ende still und tot zu Grabe trägt.
Und ist das weise, arme Seele? sprich!
Meint es der Herr mit dir so jämmerlich?
Hoff gut, hab gut, mach gut, und leide still,
Was seine Gnade dir bescheren will,
Und nach der Erde schnell durchmessnem Lauf
Geht dir der Himmel überherrlich auf.