König, dem wir Alle dienen,
(Ob im Geist? das weißest Du)
Rette uns durch Dein Versühnen
Aus der ungewissen Ruh!
Mache den Gedanken bange,
Ob das Herz es redlich mein‘,
Ob die Seele an Dir hange,
Ob wir scheinen oder sein.
Mehrere verborgne Tiefen
Hat die zarte Eigenheit,
Als da wir noch ruhig schliefen
In der groben Weltlichkeit.
Schöpfer himmlischer Naturen,
Bürge unsrer Heiligkeit,
Hüter neuer Kreaturen,
Der sie im Verborgnen weiht;
Vater, Deine rege Gnade
Mach‘ uns Allen, die wir Dein,
Auf des Glaubens Streiterpfade
Manche segensvolle Pein!
Bräutigam, das Werk ist Deine;
Herzen sind Dein Eigentum,
Ihr Beflecktsein, oder reine,
Bringt Dir Schande oder Ruhm.
Hirte! brauche Deine Stäbe,
Deine Stäbe „Sanft“ und „Weh“, 1Zach.11, 7.
Dass sich unser Geist erhebe
Aus der Trägheit in die Höh‘!
Leit‘ uns Alle, die wir lieben,
In den Pfad der Wahrheit ein:
Uns um Dich nur zu betrüben,
Uns in Dir nur zu erfreu’n!
Herzenskündiger! Dein Auge
Siehet unsre Pilgerzeit,
Dass dabei Nichts gelt und tauge,
Als die Blutgerechtigkeit.
Einfalt ist ein Kind der Gnade,
Eine kluge Ritterschaft,
Die auf ihrem schmalen Pfade
Nicht nach Dem und Jenem gafft.
Leib und Kraft will man bewahren,
Wenn’s nur Christo dienen kann;
Leib und Kräfte lässt man fahren
Für den treuen Seelenmann.
Heil’ge Brüder, Gottes Knechte,
Und der Freundschaft Israels2Rechte Israeliter, in denen kein Falsch ist; Joh. 1,47.,
Reine Geister, singt vom Rechte,
Von dem Recht Immanuels!
Und ihr, teure Mitgenossen,
Betet an das Heil der Welt!
Und Sein Blut, am Holz geflossen,
Segne unser Herzensfeld!
HErr, im schönen Kampf der Leiden
Mach‘ uns zum Triumph des Lamms,
Und zur Ursach‘ Seiner Freuden.
Und zum Lohn des Kreuzesstamms!
Jesu Christe, unser Leben!
Mach‘ uns selbst Dir angenehm,
Deinem Herzen ganz ergeben,
Und zu Deinem Dienst bequem.
Leit‘ uns würdiglich der Gnade
Und dem Evangelio;
Mach‘ uns treu von Grad‘ zu Grade,
Und zur letzten Stunde froh!
(26. Febr. 1732.)