Gottfried Arnold – Christo, dem Brot des Lebens.

Mein Bräutigam,
Du zartes Gotteslamm!
Herr Zebaoth, mein Mann!
Du wollst Dich geben
Zur Speise mir,
Die meinen Geist zu Dir
Hinziehe für und für,
Mein einzig Leben!

O lieblich Los!
Geheimnis, kundbar groß,
Das, aus des Vaters Schoß
für uns geboren,
Ais Gottes Herz
Sich senket niederwärts,
Und sucht aus Liebesschmerz
Was war verloren!

Komm, lehre mich,
Herr, Dich, ewig dich
Zu lieben brünstiglich,
Als Dir verschrieben!
Mein einzig Teil
Und allerbestes Heil!
Komm stets und nie verweil
Mit deinem Lieben!

Ich leide Not,
Und bin lebendig tot
Ohn‘ Dich, du Lebensbrot!
D’rum bleib‘ mein Leben,
Und sätt’ge mich,
Dann wird mein Herz an Dich
Auch froh und dankbarlich
Sich ewig geben!

Ich bin nicht mein;
Nur Dein, o Herr, allein
Lass mich auf ewig sein!
Ich muss Dich sehen
Ganz, wie Du bist,
Weil der Dein nicht vergisst,
Dem Hilf‘ und Labsal ist
Von Dir geschehen.

O, mach‘ mich licht,
Du helles Angesicht,
Ohn‘ das mir Kraft gebricht
Dich zu verehren!
Ja, leb‘ in mir,
Und rede für und für!
Ich will, gebeugt vor Dir,
Dich ewig hören!