Mel. Jesu, deine tiefen Wunden.
1. Es sei ferne von mir rühmen,
Ohn in Christi Kreuz allein,
Seine Wunden, seine Striemen,
Seine Dornen, seine Pein,
Sind mein schönster Ehrenruhm,
Meines Glaubens Eigentum,
Meine Krone, die mich schmücket,
Und mein Trost, der mich erquicket.
2. Rühmt ihr Menschen eure Schätze,
Rühmet Gold und Edelstein,
Stricket in des Mammons Netze
Eurer Seelen Wohlfahrt ein.
Mein Schatz und mein höchstes Gut
Bleibet meines Jesu Blut,
Wenn ich dieses nur besitze,
Ist mir sonst kein Reichtum nütze.
3. Weg mit euch, ihr eiteln Lüste,
Die ihr Bahn zur Hölle macht.
Reiche, Wollust, deine Brüste
Dem, der keinen Himmel acht.
Dieses heiß ich meine Lust,
Was aus meines Jesu Brust
Durch die Wunden ist geronnen,
Das sind meine Liebesbronnen.
4. Welt, behalte Samt und Seide,
Prange, wie es dir gefällt,
Meines Jesu Purpurkleide
Weichet alle Pracht der Welt.
Ich verkleide mich in ihn,
Diamanten und Rubin
Kann sein Blutschweiß mir gewähren,
Wenn ich wollte Schmuck begehren.
5. Lasst euch große Titel geben,
Die ihr hoher Sinnen seid,
Ich verlange nicht zu streben
Nach dergleichen Eitelkeit.
Wer mich etwas nennen will,
Nenne mich des Kreuzes Ziel.
Denn es will mir sonst kein Rühmen,
Als in Christi Kreuz geziemen.
6. Nun, mein Jesu, deine Schmerzen,
Deine bittre Passion,
Deine Seelenangst im Herzen,
Deine scharfe Dornenkron,
Deine Bande, deine Not,
Deine Wunden, deinen Tod,
Nenn ich meinen Ruhm auf Erden,
Er wird es auch ewig werden.