O Erde, Land der Thränen,
Voll Unlust und voll Lust,
Voll Träumen und voll Sehnen
Der kranken Menschenbrust,
Voll Lichter und voll Schatten
Vielfacher Täuscherei,
Wo was wir heute hatten
Ist morgen schon vorbei.
Ja, bunter Gaukelschimmer
Ist diese bunte Welt,
Die mit der Kugel immer
Im Wechsel steigt und fällt,
Wo Blinde unter Blinden
Sich stoßen hin und her
Und Ruh und Frieden finden
Die Herzen nimmermehr.
Hier läufst du in der Irre,
Mensch, zwischen Nacht und Licht,
Und findest im Gewirre
Die rechte Straße nicht,
Auf tausend falschen Wegen,
Der bunten Täuschung Spiel,
Bald feige bald verwegen
Läufst du vorbei dem Ziel.
Und tiefer stets und weiter
Läuft fort die Biesterniß,
Kein Zeiger, kein Geleiter
Macht dich des Wegs gewiß;
Nur Einer hält den Faden,
Der durch die Wirren führt,
Er, der auf Sternenpfaden
Das große All regiert.
Drum nach den Sternenpfaden,
Nach oben mußt du schau’n,
Dort vor dem Licht der Gnaden
Entfliehen Nacht und Grau’n,
Von dort geht heller Morgen
Dir schon hienieden auf,
Vor Lug und Trug geborgen
Läuft klar dein Lebenslauf.
Dahin! dahin! von hinnen
Zum lichten Heimathland
Mit Herzen und mit Sinnen
Vom eitlen Erdentand!
So fliege, froher Flieger,
Empor im Muth des Lichts!
So schreite, tapfrer Sieger,
Hin durch die Nacht der Nichts!