Ehrenfried Liebich – Dich, Jesu, laß ich ewig nicht

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Dir bleibt mein Herz ergeben.
Du kennst dieß Herz, das redlich spricht:
Nur Einem will ich leben.
Du, Herr, allein,
Du sollst es sein;
Du sollst mein Trost auf Erden,
Mein Glück im Himmel werden!

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Ich halte dich im Glauben.
Nichts kann mir meine Zuversicht
Und deine Gnade rauben.
Der Gnadenbund
Hat festen Grund:
Die deiner sich nicht schämen,
Die kann dir Niemand nehmen.

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Aus göttlichem Erbarmen
Gingst du für Sünder in’s Gericht,
Und bittest für mich Armen.
Aus Dankbarkein
Will ich erfreut,
Um deines Leidens willen,
Die Pflicht der Treu‘ erfüllen.

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Du stärkest mich von oben;
Auf dich steht meine Zuversicht,
Wenn Stürme um mich toben.
Ich flieh‘ zu dir;
Du eilst zu mir.
Wenn mich die Feinde hassen,
Wirst du mich nicht verlassen.

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Dich, Gottes größte Gabe;
Ich weiß, daß mir kein Gut gebricht,
Herr, wenn ich dich nur habe.
Behalte, Welt,
Was dir gefällt,
Wornach die Eiteln streben;
Ich will nur Jesu leben!

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Nichts soll mich von dir scheiden;
Es bleibet jedes Christen Pflicht,
Mit seinem Herrn zu leiden.
Doch all‘ mein Leid
Währt kurze Zeit;
Bald ist es überstanden,
Und Ruh‘ ist dann vorhanden.

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Nie soll mein Glaube wanken,
Und wenn des Leibes Hütte bricht,
Sterb‘ ich mit dem Gedanken:
Mein Freund ist mein,
Und ich bin sein;
Er ist mein Schutz und Tröster;
Und ich bin sein Erlöster.

Dich, Jesu, laß ich ewig nicht;
Hier will ich dir vertrauen;
Dort hoff‘ ich, dich von Angesicht
zu Angesicht zu schauen.
Dort werd‘ ich dein
Mich ewig freu’n,
Und ewig deinen Namen,
Erlöser! preisen. Amen.