Die Welt thut ihre Augen zu
Und alles wird so still,
Auch ich bin müde und zur Ruh
Ich auch mich legen will:
Ich leg‘ im stillen Kämmerlein
Mich in mein Bettchen warm,
Und Engel sollen Wächter seyn
Vor jedem Trug und Harm.
Du lieber Gott, der uns die Nacht
Mit Mond und Sternen schuf,
Der himmlisch uns das Herz gemacht
Für himmlischen Beruf,
Der uns den lichten Himmelschein
Gesenkt in tiefe Brust,
Damit wir sollen selig seyn
Durch deiner Liebe Lust;
Du lieber Gott, du gehst mit mir
Ins stille Kämmerlein,
Und stellst die Wächter an die Thür,
Die Engel fromm und fein;
Sie treten leis‘ und sanft daher
Und halten treue Hut,
Daß diese Nacht und nimmermehr
Mir nichts was Leides thut.
Nun habe Dank für diesen Tag
Und Dank für jede Freud‘!
Ich weiß nicht, was ich beten mag
Mit rechter Herzlichkeit;
Du weißt am besten, was ich will,
Du liebster, treuster Hort,
Drum bin ich mit den Lippen still,
Gott ist mein einzig Wort.