Lobe den Herren, du meine begnadigte Seele!
Nichts ist ja herrlicher, was ich zu preisen erwähle.
Dringe herfür,
Was da nur lebet in mir!
Lobe doch, rühm‘ und erzähle!
2. Heilig ist Gott! wer hat je Ihn nach Würden gepriesen,
Wie Er den Seelen unendliches Gutes erwiesen?
Selige Pflicht!
Seele, vergiß es doch nicht;
Rühme den Herrn, und nur diesen!
3. Der dein Gebrechen geheilt, dir die Sünden vergeben,
Der dich befreit vom Verderben und schenkt dir das Leben,
Der dich verschont,
Nicht mit der Hölle gelohnt,
Daß du in Klarheit darfst schweben!
4. Der deine Lippen zu Psalmen voll Innigkeit bringet,
Der, wie den Adler, mit herrlicher Huld dich verjünget,
Der dir gibt Licht
Seele, verdient Er es nicht,
Daß man Ihm danket und singet?
5. Siehe, Er schaffet dir Recht, wenn du Unrecht gelitten;
All seine Heiligen kennen des Heiligen Sitten.
Er hat gewacht,
Und an die Seinen gedacht,
Daß sie stets siegreich gestritten.
6. Gott ist voll Gnade, Barmherzigkeit, Langmuth und Güte;
Zürnet auch über den Seinen sein heilig Gemüthe,
löset er doch
Bald sie vom drückenden Joch,
Wenn sie sich wenden zur Güte.
7. Frommen, die sich vor Ihm scheuen, ertheilt er den Segen,
Lässet die Strafen von ihnen sich ferne bewegen.
O wie so gut
Ist, was er denket und thut!
Wenn wir nur beugen uns mögen.
8. Läßt’s nicht ein irdischer Vater zu Herzen sich gehen,
Wenn er die Kinder in Nöthen und Jammer muß sehen?
Gleichergestalt
Fühlt es sein Vaterherz bald,
Wenn wir uns beugen und flehen.
9. Willig erbarmt er sich seiner gehorsamen Knechte,
Denn Er erkennet, wie wir ein vergänglich Geschlechte!
Sind wir nicht Staub,
Gräser und fallendes Laub,
Und ein verweslich Gemächte?
10. Aber die Gnade wird stehen in ewigen Tagen,
Welche der Herr will für seine Begnadigten tragen!
Kinder der Zeit,
Die nur das Eitle erfreut,
Solche nur müssen verzagen.
11. Gott hat im Himmel den Thron zum Gerichte bereitet.
Himmel und Erde für seine Getreuen Er leitet.
Seliges Jahr,
Wann Ihn die himmlische Schar
Einst zum Gerichte begleitet!
12. Siehe, sein Reich, es umfasset was unten und oben!
Bald sind die Reiche der Welt vor dem Höchsten zerstoben!
Himmlischer Chor,
Seraphim, tretet hervor,
Unsern Beherrscher zu loben!
13. Gebet, ihr feurigen Engel, verkündet und saget
Allen, die je nach Jehovah’s Regierung gefraget,
Rühmt hier und dort
Sein unverbrüchliches Wort!
Tröstet, was klagt und verzaget!
14. Lobet den Herrn den gewaltigen König der Ehren!
All seine Werke, laßt Jubel und Lobgesang hören!
Seele, auch du
Tritt mit Frohlocken herzu,
Sing‘ Ihm mit himmlischen Chören!