Wie wallt mein Herz! durch alle meine Glieder
Dringt Kraft von Gott. Ich sing‘ erhab’ne Lieder,
Dir, König, sing‘, Dir weih‘ ich jedes Wort!
Da meine Zung‘ fleucht wie ein Griffel fort.
2. Der schönste bist Du aller Menschenkinder!
Ja, diese Huld, die Gnade gegen Sünder,
Die, wenn Du red’st, von deinen Lippen fließt.
Zeugt laut, daß Du der Liebling Gottes bist.
3. Gürt an, o Held, das Schwert an deine Seite
Es ist dein Schwert und deine Pracht im Streite.
Wer schwingt das Schwert, wer schlägt, wer schont, wie Du?
Zeuch siegreich fort! dein Sieg schafft Fried‘ und Ruh.
4. Rings um Dich her strahlt herrlich deine Klarheit
Begleite stets und schütz‘ die holde Wahrheit!
Steh‘ Du mit Macht gedrückter Unschuld bei,
Und mach‘ dein Volk von allem Jammer frei.
5. O furchtbar wird sich deine Rechte zeigen,
Sie wird den Stolz der mächtigen Völker beugen!
Scharf ist dein Pfeil, der in die Herzen bringt
Wie jeder Feind des Königs vor Dir sinkt!
6. O Gott, dein Thron, die ganze Welt wird’s sehen,
Steht ewig schon, und ewig wird er stehen!
Wie richtig ist das Scepter deiner Hand;
In deinem Reich wird Recht für Recht erkannt.
7. Du liebst das Recht, Unrecht haßt deine Seele;
Drum salbt o Gott! dein Gott mit Freudenöle
Dich ohne Maß, vor andern Fürsten weit;
Es duftet Myrrh‘ und Aloe dein Kleid.
8. Trittst Du hervor aus elfenbeiner’n Zimmern,
Dann seh’n wir Dich in deinem Glanze schimmern,
Dann tönet mit beseelendem Gesang
Von Deinem Ruhm der gold’nen Harfe Klang!
9. Wir seh’n im Schmuck der Kön’ge Töchter gehen,
Und deine Braut zu deiner Rechten stehen.
Wie glänzet sie in Ophirs Goldgeschmeid‘;
Sie kündigt an des Königs Herrlichkeit!
10. „O Tochter, neig‘ Dein Ohr zu mir und höre,
Die Weisheit ruft, komm, folg‘ Du ihrer Lehre!
Du gehest nun von deiner Freundschaft aus,
Vergiß dein Volk und deines Vaters Haus.
11. Dein König sieht dann alle deine Gaben,
Und Er wird Lust an deiner Schönheit haben.
Er ist dein Herr, fall‘ nieder, bet Ihn an!
Folg‘ ihm, sein Gang sei immer deine Bahn.
12. Bald bückt vor Dir die reichste Macht der Heiden
Sich, Tyrus bringt Geschenke Dir mit Freuden,
Staunt, wenn’s an Dir die äuß’re Pracht erblickt
Wer sieht’s, wie Du inwendig bist geschmückt?
13. Da walt die Braut in goldgesticktem Kleide
Dem Kön’ge zu, und alles lebt in Freude!
Freundinnen, ihr vom König zugebracht,
Sind ihr Gefolg‘ erheben ihre Pracht.
14. Bei diesem Zug und hohem Luftgepränge
Hört man umher das Jauchzen der Gesänge.
Dort tritt sie in den Palast, sie erblickt
Desselben Glanz, und stehet hoch entzückt.
15. Die Ehre, die Dir deine Väter gaben,
Wirst Du hinfort von deinen Kindern haben,
Du setzest sie zum Fürsten selber ein,
Von Meer zu Meer wird ihre Freundschaft sein.
16.Ich jauchze Dir, frohlocke deinem Namen,
Und Kindes Kind stimmt ein mit Amen! Amen!
Dein Lob ertönt in aller Welt mit Macht,
Dir werde Ruhm in Ewigkeit gebracht!