Julius Köbner – Das Opfer auf Morija.

  1. Mos. 22, 1-19.

„Opfre mir, was deinem Herzen theuer! “

Sprach zu Abraham der Herr,

Und er nahm den Sohn, nahm Holz und Feuer

That, was unaussprechlich schwer;

Denn er kannte Den, der ihn geheißen,

Nach dem Berge Morija zu reisen,

Kannt Ihn gläubig lange schon,

Gab Ihm den geliebten Sohn!

 

  1. Muß ich, lieber Herr, die Schritte lenken

Hin zum Berge Morija

ach, so laß mich willig gehn, und denken:

„Meines Vaters Gott ist da!“

Auf den Glaubensvater laß mich sehen,

Neben ihm, wie Isaak, stille gehen;

Betend laß mich schauen Dich,

Herr! Du trugst das Holz für mich.

 

  1. Reich mit ew’gem Himmelsgold beladen

Geht der Christ von Morija.

Seinen Gott nun lobend, ohne Schaden,

Weiß er kaum, wie ihm geschah;

Sieht von neuem, daß des Vaters Walten

Alles herrlich, herrlich kann gestalten;

Friede Gottes füllt sein Herz,

Wonne fühlt er nach dem Schmerz.