Behm, Martin – Um wahren Glauben.

O Gott, der du die Menschen liebst,
Ihn aus ddeim Schatz viel Gaben giebst,
Du weißt, daß uns der Glaub ist noth,
Ohn Glaube wird der Mensch zu Spott.

Den Glauben hast du auserwählt,
Ohn Glauben dir kein Mensch gefällt;
Was nicht vom Glauben Ursprung nimmt,
Bei dir kein Gunst noch Lieb bekümmt.

Der Glauben ist allein dein WErk,
Wird nicht erlangt durch Menschenstärk;
Giebst du ihn nich aus lauter Gunst,
So ist des Menschen Thun umsonst.

Drum bitt ich, durch dein Geist und Glanz
Den Glauben in meim Herzen pflanz,
Wirk ihn durchs Wort und Sacrament,
Darin dein Gnad wird ausgespendt.

Vernunft und Glauben reimt sich nicht,
Eins heftig widers ander ficht;
Hilf daß ich mich deim Wort bequem
Und mein Vernunft gefangen nehm.

O Herr, ich glaub, doch bin ich schwach,
Mein Glauben täglich stärker mach;
Erhalt des Glaubens Fünklein klein,
Daß er nicht ganz verlier den Schein.

Den Glauben in mir stärk und mehr,
Sonst ist er zu behalten schwer,
Hilf, daß er wachs und hab Bestand
In Nöthen als ein ehrne Wand.

Laß mich nicht zweifeln noch verzagn,
Auf dein Verheißung soll ichs wagn.
Hilf, daß ich festen Glauben hab,
Bis mein Leib wird gelegt ins Grab.

Doch thu von mir Vermessenheit,
Bewahr mich auch vor Sicherheit;
Laß mich in Demuth gläubig sein,
Daß ich trau auf dein Güt allein.

Hilf, daß ich hier im Glauben ring,
Durch Tod und Leben zu dir dring;
Daß ich empfang die himmlisch Gab,
Die ich hier nur im Glauben hab.

Amen.