Michael Weisse – LOb vnd ehr mit stettem danckopffer

LOb vnd ehr mit stettem danckopffer
sey Gott vnsrem Vater, allmechtigen schöpffer,
sambt seinem Son,
der hie für vns hat genug gethan!
Dem heyligen Geyst gleycher weyse,
der mit seinen gaben die Seelen kan speysen
vnd sein Gesetz
schreyben inn der außerwelten hertz!
Diesem Got, dem einigen Sebaoth,
sey zu allen zeyten
lob vnd ehr vom gantzen himlischen heer
vnd auff allen seyten!
Auff dem gantzen erdtreych
dancksagung vnd klarheyt,
preyß, heyligkeyt,
benedeyung, krafft vnd herrligkeyt!

Wer kan dich, Herr, genugsamm preysen
vnd deim grösten Namen wirdig ehr beweysen!
du bist herrlich,
dein NAmen erschrecklich vnd ehrlich.
Wer kan doch deine gwallt außsprechen?
wer kan deine wunder vnd thatten außrechnen?
ey nu wolan,
lobe Gott den Herrn wer loben kan!
Von auffgang biß zur Sonnen nidergang
sey dir lob gesungen!
deine macht werd verkündet tag vnd nacht
frey von allen zungen!
Dein heyliger Namen
werd yetzt vnd alle zeyt
inn ewigkeyt
gelobt, gepreyst vnd gebenedeyt!

Wer mag dich, Herre Gott, durchgründen?
wer kan deines wesens ort vnd end erfinden?
wer kan entgehn
oder deiner gwalt sonst widerstehn?
Was kan on dich auf erden leben?
was inn lüfften schweben vnd inn wassern beben?
welch mensch kan sich
oder welch viech erneren on dich?
Herr Gott, Allmechtiger Sebaoth!
du bist der regieret,
der die Welt erhelt in jrer gestalt,
fruchtbar macht vnd zieret,
Den Himel vmbwendet,
lest donnern vnd regnen:
o Herr, on dich
kan nichts leben, beben noch schweben!

Wer kan dir, Herre, von vns krancken
deiner gnad vnd wolthat jmmermer verdancken,
welch vns dein Son
nach deim willen thut vnd hat gethan?
Diesen hast du für vns gegeben
vnd inn jm versprochen das ewige Leben,
gebenedeyt
vnd vom Todt, Sünd vnd Teuffel gefreyt.
Herre Gott! wie groß ist deine genad
vber so vil Sünder,
die du nu durch deinn Son fürest zur rhu,
machest vberwinder
Der Welt vnd des fleysches,
auch aller Sünden krafft,
durch den harisch
des glaubens inn stetter Ritterschafft.

Nu sey dir, Vater, danck gesaget,
das es deiner Weyßheyt also hat behaget,
durch deinen Son
deinem Völcklein so vil guts zu thun!
Diß durch deinen Geyst zu regieren
vnd durch vil anfechtung wie gold zu probieren,
daß alhie fein
vnd dort ewig wer inn hellem schein!
Frewt euch heut, o jr Christglaubigen leut,
denn euch ist gelungen!
Christus hat als ein Mensch vnd warer Gott
hier für euch gerungen,
Erlanget einn Namen
vber alle namen,
vnd diesem sey
lob vnd ehr inn ewigkeyt, Amen!

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