1. Prophete Jesu, du bist groß
Von Worten und von Taten.
Dein Sitz ist deines Vaters Schoß,
Jedoch, der Welt zu raten,
Hast du dich selber dieser Welt
Als einen Lehrer dargestellt
In deinem Mittleramte.
2. Wie die Propheten allesamt
Von Christo Zeugnis gaben,
So zeiget dein Prophetenamt,
Daß wir an dir nun haben,
Was uns von dir versprochen wird.
Du heißt ein Lehrer, Meister, Hirt
Und Bischof unsrer Seelen.
3. Du warst es durch des Vaters Rat
In diesen letzten Tagen,
Da dich dein Gott erwecket hat,
Den Irrenden zusagen,
Wie man zum Himmel wandeln soll.
Du warest Kraft und Geistes voll
Gesalbt mit Freudenöle.
4. Vornehmlich warst du, Hirt, gesandt
Zu den verlornen Schafen
Des Haufes, Israel genannt,
Zu lehren und zu strafen,
Wo sich dein Herz auch treu erwies,
Nachdem es bei der Taufe hieß:
Dies ist mein Sohn, den höret.
5. Wer elend und zerbrochen ist,
Gebunden und gefangen,
Ein trauriger, doch gläubiger Christ,
Der soll in dir erlangen
Erquickung, Heilung, Linderung,
Eröffnung und Erledigung,
Ein gnädig Jahr und Freude.
6. In deinem Evengelio,
Das Gnad und Wahrheit brachte,
Machtst du die matten Herzen froh,
Die Moses traurig machte.
Doch hast du auch zugleich erklärt,
Was Gott durch das Gesetz begehrt,
Drum lehrst du Buß und Glauben.
7. Du bist noch jetzo der Prophet,
Der uns Propheten sendet.
Gott Lob, der feste Grund besteht,
Bis Zeit und Welt sich endet.
Der treuen Lehrer reiner Mund
Macht uns dich großen Lehrer kund,
Der Gottes Weg recht lehret.
8. Mein Jesu, ja du bist allein
Das Heil, das kommen sollte,
Durch den Gott seinen Gnadenschein
Uns offenbaren wollte.
Der Mittler und der Seelen Hirt,
Von dem mein Geist geweidet wird
Mit Stäben sanft und wehe.
9. So leite denn und führe mich
Auf einer grünen Weide.
Dein Wort sei immer kräftiglich
Des Herzens Trost und Freude.
Und wenn die Welt einmal vergeht,
Ach so erfülle, mein Prophet,
Was du hier prophezeiet.