GOt der vater hat seinem sohn vns zu gut
vertrewet vnd vereiniget fleisch vnd blut,
Hochzeit zugericht geistlicher weise,
seinen tisch besatzt mitt edler speise;
Seine botten außgesant, durch die er spricht:
kompt zur hochzeit, denn der tisch ist zugericht,
Das gesetz hat schon ein end genommen,
gnad vnnd warheit ist durch Christum kommen!
Sölchen boten sendet Gott noch immerdar,
an den früchten werden sie wol offenbar,
Wer sie kennen soll vnnd jhnen glauben,
der muß geistlich armut bey sich haben.
O mensch, sich, wie dich Gott auß barmhertzigkeyt
ruffen lesst zu tewrer kost vnd seligkeyt!
Nim die botten an vnnd laß dich weisen,
wie du kommen solt zu solcher speyse.
Erstlich mustu erkennen, das du für Got
vngerecht bist vnd zu seinem willen todt,
An dir selbest mustu gantz vertzagen,
auch deim eigen willen widersagen.
Must auch bieten, das dich Got annehmen wolt,
dich nicht straffen vmb all deine sünd vnd schult,
Sonder durch seine boten regieren
vnd mit seinem wort zu Christo füren.
Wenn du nu Christum gehort aus jhrem mund
vnd den gantzen glauben hast ins hertzen grund,
Mustu dann einn bund mit Gote machen,
da absagen allen teufels sachen.
Gott jnn Christo mustu dich ergeben frey,
das er dir ein bermhertziger vater sey
Vnd du sein geheiligt kindt auf erden,
also Christi bruder möchtest werdenn.
Auf disen bund wenn du dich nu tauffen lest,
versigelt dir got durch seine boten fest,
So du disen bundt trewlich wirst halten,
das er dein wiel als eyn vater walten,
Er zewget dir da, das Christus sey dein heil,
sein verdienst vnnd gut gar reichlich mit dir teil,
Er auch deine werck herlich belonenn
vnnd deiner gebrechen wiel verschonen.
Wenn du dich darnach jnn dieser gnadprobirst,
gebrechen vnnd seel jnn deinem hertzen spürst,
Da für hat er dir verordnet speise,
brot vnd wein, sein leib Testamentsweise.
Da mit stellet er dein gewissen zu fried,
zeuget dir, das du seyst seines leibes glied,
Vnd deine gebrechen, dir vneben,
durch sein opffer dir hie seind vergeben.
Bleibestu jnn Christo vnnd beweisest that,
so wirt dir getzewget an des Herren stat,
Das dein geistlich streit nicht sey vergebens,
sonder wirdig der kronenn des lebens.
O mensch, fasse diss alles jnn deinenn mut
vnnd halt dich zu diesem allerhöchsten gut!
O sich, das du diesen Gotes willen
vnd nicht deines fleisches wirst erfüllen!
Diser will ich königliche priesterschaft,
geistlich ehe, klug vnd heilige junckfrauschaft,
Ja das ist der bund, vonn dem Got saget,
ausser welchen jhm kein dienst behaget.
Petrus zeiget jnn seiner Epistel an,
das die tauff on disenn bund nicht heilen kan,
Darumb, die mit Christo wollen leben,
müssen sich jnn seinen bund ergeben.
Ey, dancken wir Got mit hertzen, mund vnd that,
das er vns zu sölcher gnad beruffen hat,
Bieten auch, er wolt vnns stetz bewaren,
das wir disen bund nicht lassen faren!
Quelle: Quelle in der Glaubensstimme