Ein Danck vnd Trostpsalm, Daß Gott die verachter straffen, vnd die frommen erretten wölle.
1. Herr Gott, wir dancken deiner güt,
verkünden deine wunder.
Wir dancken dir mit freyem gmüt,
in gmeyn vnd in besonder.
Dein raach ist nahe, dein gwaltig hand
wirt richter sein in allem land,
muß alls für dir erschrecken.
2. Die frummen bhütstn in vnschuldt,
vnd wirst sie wol erhalten,
Daß sie in lieb, hoffnung, gedult
am glauben nicht erkalten:
Der Gottloß fert mit seinem sin
in falscher lehr, bleibt jmmer hin
im vnglauben bestecken.
3. Ich sprach zu den die trutzig sein
mit falscher lehr vnd leben,
Die so rhumretig farn herein,
in hochmut vbergeben,
›Pocht nit auff ewr gewalt vnd macht,
rhümbt nit zu hoch ewrn stoltzen pracht
wider Gott trützlich stellen.
4. Sprecht nit auß freuel wider Gott
›es hat von allen seiten
Mit vnser sach keyn fahr, keyn not,
jetzt vnd zu allen zeitten:
Wir haben freundschafft, gelt vnd gunst,
gwalt, weißheyt, macht, sinn, witz vnd kunst,
es wird vns niemand fellen‹:
5. Doch wirt Gott selber richter sein
der stoltzen vnd der frechen,
Irn hoffart wirdt Er treiben ein,
ir hörner gar zerbrechen,
Stößt alls darnider was hoch schwebt,
den armen auß dem kot erhebt,
daß Ern zu ehren setze.
6. Auß seinem becher schenckt er alln,
den trunck wirt niemand meiden:
nach Gottes willn vnd wolgefalln
die frummen müssen leiden,
Der Gottloß hauff in jrem hauß
müssen die grundsup sauffen auß,
das schenckt er jn zur letze.‹
7. Drumm wil ich rhümen Ewiglich,
den Gott auß Jacob loben,
Der alln Gotlosen gwalt zerbricht
vnd der Tyrannen toben,
Auff das der frumm auch hie auff erd
an Gottlosen gerochen werd
vnd sich seins leyds ergetze.