Salsborch, Albert – Vertrauen auf Gott

ALlein in Godt vortruwen
will ick in myner angst vnd nodt.
Wol vast vp en deit buwen,
wert nümmer seen den ewigen dodt.
Wowol myn seel im staue
gelick der erden ys,
lich ock im doden graue,
noch weeth ick dat gewis:
Godt wert myn seel erquicken
wol na dem worde syn,
de dodt mach nicht vorrücken
myn seel thor ewigen pyn.

BEReide, Herr Godt, myn straten,
wyß my den wech thor salicheit!
Dar will ick my vp verlaten,
dat de sünder vor dy in gnaden steit.
Du bist von groter güde,
wilt nicht des sünders dodt:
vor dem my gnädich behöde,
so hefft ydt alles neen nodt.
Dyn sön hefft my erworuen
dat leuendt vnd hemmelryck,
vor my ys he gestoruen
vnd alle minschen gelyck.

Tho dynem hilligen worde
steit all myn synn vnd herten beger.
Idt ys an mennigem orde,
fröuw ick my vther maten sehr,
Godt wert my armen sünder
von herten gnädich syn,
syn groten dath vnd wunder
stan in dem herten myn.
He wert my nicht vorlaten,
de hoge vnd truwe Godt:
dar will ick my vp saten
in myner angst vnd nodt.

SALich willo ick my holden
vp erden hyr in dyner frucht;
De leue lath nicht erkolden
in my, mit aller scham vnd tucht,
Gegen dy vnd mynem negsten,
dat ick mach recht bestan:
dy hört meer eer am högesten,
mit my wilt yo nicht gaen
In dyn strenge gerichte,
na dyner barmherticheit
vorschon! ick bin van nichte!
wol ys, de vor dy besteit.

Sy an, wo gantz elende
de minsch in far vnd nöden steit!
Des jamers ys neen ende,
so jümmer dorch syn leuen geit.
He ys men stoff vnd erden:
ydt ys ein kleine tydt,
dat he tho nichte moth werden,
syns leuendes balde wert quit.
In einer korten stunde,
wenn he des nicht vormodt,
so geit he balde tho grunde
vnd steruet den bittern dodt.

BORCHfred in dynem ryke
vorleen vns, Herr, beide hyr vnd dar!
Wyff vnd hußgesindt thoglicke
behödt vor ewiges dodes far!
In vnsem lesten ende,
wenns moth ein scheident syn,
den hilligen Geist vns sende,
de vns tröst in sülker pyn!
Godt Vader aller gnaden,
O Son vnd hillige Geist,
du ewige Godt kanst raden,
dar ydt nodt ys allermeist!

Quelle