Speratus, Paul – Symeonis lobegesang

yn vorgeenden Thon ec.

1. Nun herre wirst du lassen
deynen knechht ynn der rhu,
wy du yhm hast verheyssen,
unnd yetzo kumpt darczu,
Deyn wort, das alls vermag,
ym frid uns czu erhalten,
das unns hat bracht den tag,
daran unser erlösung
mit freunden herfür brach.

2. Meyn hertz das ist eröffent,
darczu der stille mundt,
da meyn augen ersahen
deyn heylandt yn der stundt,
Darauff vor langer czeyt
all veter senlich hofften,
das sy würden gefreyt,
unnd yhn vom hymel kem herab,
der mir yn armen leydt.

3. Es kan keyn zung außsprechen,
herr deyner gnaden trost,
beweyst allen geschlechten,
den dss bereytet hast,
Durchs wort und manch figur:
Anna solchs thet bezeugenn
auß dem geschlecht Asur
Israel, der stets wartet
des heylands reyn und pur.

4. Deyn licht ist klar erschynen,
unnd kumen yn die welchdt,
wy das all heylg propheten
verkündet und gemeldt.
Das yn deyns lichtes scheyn
dy heyden würden wanndern,
erlöst vonn sünd unnd peyn,
czum preyß deyns volkes Israhel,
du Gott und herre meyn.

Cosack – Paul Speratus