1. An Christus stat klaget
Jesaias, und klar saget,
das er selbst thet darreychen
seyn eygen leyb den streychen:
seyne har
dem reyssen dar
gegeben hat williglichen;
den nicht entwichen,
dy yhn neydten,
und on beydten
yhn verspeydten.
2. Eym selß gleych, nicht wendet
seyn antlitz, also geschendet,
darumb czu rechter stunden
von got hat hilff erfunden;
seyn angsicht
war gantz verblicht
darczu verechtlich czu nennen,
auch nit czu kennen,
und er trug leydt,
grosse schwacheit,
schmach und kranckheit.
3. Auch ist er erschynnen,
unbekannt unseren synnen,
ynn menschlichen gesichten
dafür geacht mit nichten,
aber schlecht
zu sagen recht,
hat unser schulde getragen,
für unns geschlagen;
und wir dachten:
sein sund machten
solch verachten.
4. Er hat unser sunden
ertzeneyet durch seyn wunden,
czuknirschet und czuriben,
dadurch dy sund vertriben;
sein straffung
uns wol gelung;
wann, was er hy hat gelyden,
gibt uns den fryden;
durch seyn schleg gschwelt,
in heyl gestelt,
was durch sund felt.
5. Wy schaff wir geyrret,
waren alle gantz verwirret,
uff yhn got unser herre
legt unser sunden schwere;
zum opffer
verwilligt er,
yn tod geduldig gefüret;
keyn stym gerüret;
als eyn lembleyn
wolt er styl seyn,
yn not und peyn.
6. Got hat yn genomen
vom gerichtzwang der unfrumen;
und weyl er ist gestorben,
hat groß geschlecht erworben;
und got hat
die missethat
seyns volcks yn ym wollen schlagen,
die tötter plagen,
seyn grab rechen,
und die frechen
gantz zubrechen.
7. Das er war on sunden,
in seym mund auch keyn trug funden,
kundt er alleyn bezalen
aller welt sund und qualen,
sein seel zart
die zalung wardt;
drumb wirt er auch ewig sehen
seyn samen stehen,
und wirt erkennt
gotts will volendt
durch seyne hend.
8. Dy muh yn seym leben
wirt yhm freyed und groß eer geben;
er ist der war gerechte,
und macht frum gottes knechte,
tregt yhr schuld
und brengt zu huld;
drumb ist seyn erb herlich worden,
eyn grosser orden;
yhr feynd außreut,
und den Raub beut,
selget seyn leut.
9. Und ist als ergangen,
das er wolt tod am Creutz hangen,
den mördern gleych gesellet;
sund hat er abgestellet
durch vil peyn
den glaubing seyn;
hat für seyn feynd hertziglichen.
O herr wir sychen
bitten deynn trost,
der uns vom rost
der hell erlost.