Gott, du frommer Gott,
Du Brunnquell guter Gaben,
Ohn den nichts ist, was ist,
Von dem wir alles haben:
Gesunden Leib gib mir,
Und daß in solchem Leib
Ein unverletzte Seel
Und rein Gewissen bleib.
Laß mich mit jedermann
In Fried und Freundschaft leben,
Soweit es christlich ist.
Willst du mir etwas geben
An Reichtum, Gut und Geld,
So gib auch dies dabei,
Daß von unrechtem Gut
Nichts untermenget sei!
Gib, daß ich tu mit Fleiß,
Was mir zu tun gebühret,
Wozu mich dein Befehl
In meinem Stande führet!
Gib, daß ichs tue bald,
Zu der Zeit, da ich soll,
Und wenn ichs tu, so gib,
Daß es gerate wohl!
Soll ich auf dieser Welt
Mein Leben höher bringen,
Durch manchen sauern Tritt
Hindurch ins Alter dringen,
So gib Geduld. Vor Sünd
Und Schanden mich bewahr,
Auf daß ich tragen mag
Mit Ehren graues Haar!
Hilf, daß ich rede stets,
Womit ich kann bestehen,
Laß kein unnützes Wort
Aus meinem Munde gehen;
Und wenn in meinem Amt
Ich reden soll und muß,
So gib den Worten Kraft
Und Nachdruck ohn Verdruß!
Laß mich an meinem End
Auf Christi Tod abscheiden,
Die Seele nimm zu dir
Hinauf zu deinen Freuden,
Dem Leib ein Räumlein gönn
Bei frommer Christen Grab,
Auf daß er seine Ruh
An ihrer Seite hab.
Findt sich Gefährlichkeit,
So laß mich nicht verzagen;
Gib einen Heldenmut,
Das Kreuz hilf selber tragen!
Gib, daß ich meinen Feind
Mit Sanftmut überwind
Und, wenn ich Rats bedarf,
Auch guten Rat erfind!
Wenn du an jenem Tag
Die Toten wirst aufwecken,
So tu auch deine Hand
Zu meinem Grab ausstrecken;
Laß hören deine Stimm
Und meinen Leib weck auf
Und führ ihn schön verklärt
Zum auserwählten Hauf!
Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home