O Allmächtiger Herre Gott,
wir bittend durch dins kindes tod,
das du verlyhen wöllest
Din Göttlich gnade, huld und gunst,
das wir lernind die rechte kunst,
so du din geist zustellest,
Das wir das irdisch achten ring
und haben lieb himlische ding,
den lastren dapffer widerstan,
den tugenden starck hangen an:
ach Gott, hie müst du selbs uff dhan!
Nun hilff, das wir verwillgen nit
den anfechtungen, und damit
ell eer der wält verachten;
Vermyden des lybs lustbarkeit,
auch unsre sünd unns seyend leid,
beweinen die volbrachten;
Bös ursachen verhüten wol,
was zwyfel hat nit irren sol,
kein fräuel urtheil vun uns hab,
schädlich gewonheit stellen ab:
das ist allein din Göttlich gaab!
Mer bittend wir mit gantzem flyß:
der unuolkommen gebräch und wyß
leer uns mit dild gern tragen,
Was ouch nit bessern können wir,
das selbig alls befelhen dir;
und dann in unsren tagen
Gütlich annemmen zytlich straaff,
ynbrünstigklich uns bessrung schaff
und das din thür erkouffte härd
verharr in gutem hie uff erd
und ewigklich dort sälig werd!