Bienemann, Kaspar – Ergebung in Gott

Herr, wie du willt, so schick’s mit mir
Im Leben und im Sterben!
Allein zu dir steht mein‘ Begier;
Laß mich, Herr, nicht verderben!
Erhalt mich nur in deiner Huld;
Sonst wie du willt, gieb mir Geduld,
Denn dein‘ Will‘ ist der beste.

Zucht, Ehr‘ und Treu‘ verleih‘ mir, Herr,
Und Lieb‘ zu deinem Worte!
Behüt‘ mich, Herr, für falscher Lehr‘,
Und gieb mir hier und dorte
Was mir dienet zur Seligkeit!
Wend‘ ab all‘ Ungerechtigkeit
In meinem ganzen Leben!

Soll ich denn einmal nach dei’m Rath
Von dieser Welt abscheiden,
Verleih mir, Herr, nur deine Gnad‘,
Daß es gescheh‘ mit Freuden!
Mein’n Leib und Seel‘ befehl‘ ich dir;
O Herr, ein seligs End‘ gieb mir
Durch Jesum Christum, Amen!

Rambach – Anthologie christlicher Gesänge aus der neueren Zeit

Buel, Christian – Die zehen Gebot.

O Herr, das sind die deinen Gebot:
Du sollt gleuben an Einen Gott,
Du sollt nicht schwören bei seinem Nam,
Den Feirtag sollt du heiligen schon,
Kyrieleis,

Dein Vatr und Mutter habn in Ehrn,
So wird dir Gott dein Tag hie mehrn.
Du sollt nicht tödtn, ehbrechn noch stehln,1)
Kein falsch Gezeugniß nicht verhehln.
Kyrieleis.

Deins Nächsten Gemahl nicht begehr
Noch seines Guts, sagt uns die Lehr,
Und alles, was dein Nächster hat,
Das lehren uns die zehn Gebot.
Kyrieleis.

1) in einem alten Druck heißt diese Zeile: „Du sollt nicht tödten, auch nicht stehln“; der Ehebruch ist dann in 3.1 miteingefasst.

Mützell – Geistliche Lieder der evangelischen Kirche aus dem sechszehnten Jahrhundert

Böhme, David – Herr Jesu Christe, Gottes Sohn

Herr Jesu Christe, Gottes Sohn,
der du vom hohen Himmelsthron
herab bist kommen in die Welt,
und uns zu gut dich eingestellt.

Wir danken dir mit Herz und Mund
demüthiglich zu aller Stund,
daß du uns schenkest zum Erbtheil
durch dein Zukunft das ewge Heil.

Wir bitten dich, o treuer Herr,
weil nun das End nicht mehr ist fern,
du wollest uns zu Gnaden dein
dir laßen stets befohlen sein.

Hilf, daß wir leben würdiglich,
und in dir sterben seliglich;
daß wir lieben und loben dich
hier zeitlich und dort ewiglich.

Geistliche Lieder