GOtt stadt in sinder gmeinde recht,
ist undern göttern richter:
O küng, fürst, richter, gwalt und knecht,
wie lang wölt jr vernichten
Min arms volck mit unrechtem gricht?
gottlose wicht
und arg person, die nempt ir an,
der arm muß wyt dorthinden stan!
Den armen richtend in der not,
dem weißlin und dem schlechten!
Helfft dem ellenden uf, durch Gott,
dem dürfftigen zum rechten!
Den gringen rettend in sim zwang,
sumpt üch nit lang!
des armen band zrings umb im land,
lößt jn uß der gottlosen hand!
Aber, Herr Gott, sy wüssends nicht,
das du stäts in dinr gmeinde,
Ouch merckends nit, wär uff sy sicht,
meinen, syens alleine.
Sy wandlend blind im finstern tal
nach jrer wal,
biß doch zeletst des lands grunduest
umbfallen wirt durch frömbde gest.
Jr küng, ich sag üch unnd ist waar:
götter sind jr nit minder,
Von Gott verordnet alle gar
der allerhöchsten kinder.
Doch sterbend jr als dmenschen hie,
üwr keinr weißt wie,
zu welcher zyt, morn oder hüt,
falln ist üch fürsten ein gmein püt.
O Gott, darumb so mach dich uff,
richt selbs in allen landen!
Die götter hast verordnet druff,
laß sy nit werden zschanden!
Denn du bist Herr über all wält,
din gricht und feld
gibst uns zum bscheid barmhertzigkeit,
dir sy die eer in ewigkeit!