Weiße, Michael – O Liecht, Heylig Dreyfaltigkeit

O Liecht, Heylig Dreyfaltigkeit
und Götliche selbstendigkeit,
Du thust vor uns vil wunderwerck,
beweyst da mit dein krafft und sterck.

Der Himel, die erd und das meer
verkünden deine krafft und ehr,
auch zeigen alle berg und thal,
das du ein Herr seyst uberal.

Die Sonne geht uns teglich auff,
der Monet helt auch seinen lauff,
So seind auch alle stern bereit
zu preysen deine herligkeit.

Die thir und vogel aller welt,
auch was sich in dem meer enthelt,
Zeigt uns frey an jm selbest an,
was deine krafft und weyßheit kan.

Du hast den Himel außgestrackt,
mit wasser oben zugedakt,
Gemacht, das er umbs erdreich geht
und in seym lauff nicht stille steht.

Du bist, der alle ding regirt,
den Himel und das erdreych zirt,
So wunderlich, daß auch kein man
erforschen noch außgründen kan.

Wie möcht doch unser blödigkeyt
außgründen deine herrligkeyt,
So wir doch nicht können verstehn
die ding, da mit wir stetz umbgehn.

Wir sehn, was du geschaffen hast,
daß schön ist und nach aller lust:
O wie viel lieblicher bistu,
o Herre Got, in deiner rhu!

Du schleust Himel und erd in dich
und regirest sie wunderlich,
Du bist ein Herr inn ewigkeit
unaußsprechlicher herligkeyt!

O Vater, Son, heyliger Geyst!
dein namen, der Almechtig heyst,
Sey hoch gelobt in ewigkeit!
Amen sprech wir mit innikeit.

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