Weisse, Michael – Nu last uns den leyb begraben,

Zum Begrebniß.

Wackern. K.L. Nr. 373. Brüderges. Nürnb. 1544

Nu last uns den leyb begraben,
bey dem wir keinn zweyffel haben,
Er werd am letzten tag auffstehn
und unverrücklich herfür gehn.

Erd ist er und von der erden,
wird auch wider zu erd werden
Und von erden wider auffstehn,
wenn Gottes Pusaun wird angehn.

Seine seel lebt ewig inn Gott,
der sie alhie aus seiner gnad
Von aller sünd und missethat
durch seinen bund geseget hat.

Sein arbeyt, trübsal und elend
ist kommen zu eim guten end,
Er hat getragen Christi joch,
ist gestorben und lebet noch.

Die seel die lebt on alle klag,
der leyb schlefft biß an letzten tag,
An welchem jn Gott verkleren
und der frewden wird geweren.

Hie ist er inn Angst gewesen,
dort aber wird er genesen,
In ewiger freud und wonne
leuchten wie die schöne Sonne.

Nu lassen wir jn hie schlaffen
und gehn all sampt unser strassen,
Schicken uns auch mit allem fleys
denn der Tod kompt uns gleycher weyß.

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