Johann Halbmeyr von Merckendorf – Ein schöner Abentreien

DEr Meie, der Meie bringt uns der blümlein viel,
ich trag ein freies Gemüte, Gott weis wol, wen ich wil,
Gott weis wol, wen ich wil!

Ich will Christum den Herrn, der unser Heiland ist,
Er tregt das Creutz für unser sünd, ja wie man von jm list,
ja wie man von jm list.

Wir waren all gefangen, in Tod warn wir verlorn,
die sünd die quelt uns nacht und Tag, darin wir warn geboren,
darin wir warn geboren.

Und niemandt kundt uns helffen, denn unser HERR allein,
ist uns zu gut geboren von einer Jungfraw rein,
von einer Jungfraw rein.

Und ist für uns gestorben, erstandten von dem Todt,
hat uns das Heil erworben, geholffen aus der not,
geholffen aus der not.

Er hat das Gesetz erfüllet, das uns so hart verklagt,
und das Füncklein gestillet, das unser gewissen nagt,
das unser gewissen nagt.

Er ist der Weg, das Liecht, die Pfort, die Warheit unnd das Leben,
er ist des Vaters ewigs Wort, das er uns hat gegeben,
das er uns hat gegeben.

Er hat den Tod uberwunden, die Hell gerissen ein,
die Sünd hat er verschlungen, geholffen aus der pein,
geholffen aus der pein.

Er will die nicht verlassen, die an jn glauben seind:
das hat er uns versprochen, wenn wir sein Kinder sein,
wenn wir sein Kinder sein.

Darumb, wer jm vertrawen kan, verlest er nimmer mehr,
demselben unserm HERREN, dem sey lob, preis und ehr
von ewigkeit bisher!

Quelle