Gotthard Schuster. – Worte eines scheidenden Kindes an seine Eltern.

Ihr Eltern, gute Nacht! nun geht es an ein Scheiden:
Ich fahr zu Jesu hin in seine Himmelsfreuden,
Zu Jesu, welcher mich in Ewigkeit anlacht.
Ach weinet, weinet nicht, ihr Eltern! Gute Nacht!

Ihr Eltern, gute Nacht! Hört auf, um mich zu klagen,
Da jetzt mein zarter Leib wird in das Grab getragen:
Wisst, dass die Seele ist zur Himmelsruh gebracht.
Ach weinet, weinet nicht, ihr Eltern! Gute Nacht!

Ihr Eltern, gute Nacht! Sehr herrlich ist zu wohnen
Im schönen Himmelsschloss, da man erblicket Kronen,
Die Gott den Frommen hat aus Gnaden zugedacht.
Ach weinet, weinet nicht, ihr Eltern! Gute Nacht!

Ihr Eltern, gute Nacht! Muss ich euch schon verlassen,
So werdet ihr mich doch mit Herzenslust umfassen,
Wenn Gott mit euch und mit der Welt ein Ende macht.
Ach weinet, weinet nicht, ihr Eltern! Gute Nacht!

Ihr Eltern, gute Nacht! Die Angst und Marterstunden
Die sind in dieser Welt nun völlig überwunden;
Mein Leib schläft sanft, bis dass er wiederum erwacht.
Ach weinet, weinet nicht, ihr Eltern! Gute Nacht!