Böhmische Brüder – Lob Gott getrost mit Singen

1. Lob Gott getrost mit Singen,
frohlock, du christlich Schar!
Dir soll es nicht misslingen,
Gott hilft dir immerdar.
Ob du gleich hier musst tragen
viel Widerwärtigkeit,
noch sollst du nicht verzagen;
er hilft aus allem Leid.

2. Dich hat er sich erkoren,
durch sein Wort auferbaut,
mit seinem Eid geschworen,
weil du ihm bist vertraut,
dass er sich lässet finden
in aller Angst und Not;
er wird auch überwinden,
die dich noch schmähn mit Spott.

3. Kann und mag auch verlassen
ein Mutter je ihr Kind
und also gar verstoßen,
dass es kein Gnad mehr findt?
Und ob sich’s möcht begeben,
dass sie so sehr abfiel:
Gott schwört bei seinem Leben,
er dich nicht lassen will.

4. Für dich will er selbs streiten
Und deineFeind‘ greifen an,
Wie er denn auch vor Zeiteen
Seinen Verfolg4ern hat than.
er läßt nicht ungerochen
Ihr’grausam’Tyranney;
Zu Schanden wird er machen
All‘ ihre Tück‘ und Trügerey.

5. Darum lass dich nicht schrecken,
o du christgläubge Schar!
Gott wird dir Hilf erwecken
und dein selbst nehmen wahr.
Hat er dich doch gezeichnet,
gegraben in sein Händ:
dein Nam stets vor ihm leuchtet,
dass er dir Hilfe send.

6. Es thut ihn nicht gereuen,
Was er vorlängst hat gedeut’t,
Sein‘ Kirchen zu verneuen
In dieser fährlichen Zeit.
Er wird herzlich anschauen
Dein’n Jammer und Elend,
Dich herrlich auferbauen
Durch sein rein Wort und Sacrament.

5. Gott solln wir fröhlich loben,
der sich aus großer Gnad
durch seine guten Gaben
uns kundgegeben hat.
Er wird uns auch erhalten
in Lieb und Einigkeit
und unser freundlich walten
hier und in Ewigkeit.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Böhmische Brüder – Gott sey uns gnädig und barmherzig

Gott sey uns gnädig und barmherzig
und geb‘ uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,
daß wir auf Erden erkennen seine Wege.

Es segne uns Gott, unser Gott;
es segne uns Gott und geb‘ uns seinen Frieden.

Lob und Preis sey Gott dem Vater,
und dem sohn‘ und dem heiligen Geiste;

Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Geistlicher Liederschatz
Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Böhmische Brüder – Gott, Erd und Himmel samt dem Meer

1. Gott, Erd und Himmel samt dem Meer
Verkünden deine Kraft und Ehr,
Auch zeigen alle Berg und Thal,
Daß du ein Herr seist überall.

2. Die Sonne geht uns täglich auf,
Es hält der Mond auch seinen Lauf,
So sind auch alle Stern bereit,
Zu preisen deine Herrlichkeit.

3. Die Tier und Vögel aller Welt
Und, was das Meer im Schoße hält,
Zeigt uns frei an ihm selber an,
Was deine Kraft und Weisheit kann.

4. Du hast den Himmel ausgestreckt,
Mit Wolkenheeren überdeckt
Und seiner Wölbung Majestät
Mit goldnen Sternen übersät.

5. Du bists, der alle Ding regiert,
Den Himmel und das Erdreich ziert
So wunderbar, daß es kein Mann
Erforschen noch ergründen kann.

6. Wie mag doch unsre Blödigkeit
Ausgründen deine Herrlichkeit,
So wir ja Dinge nicht verstehn,
Womit wir allezeit umgehn!

7. Wie lieblich ist, Herr, und wie schön,
Was du geschaffen, anzusehn!
Doch wie viel lieblicher bist du,
O Herr, mein Gott, in deiner Ruh!

8. Du schließest Erd und Himmel ein,
Dein Herrschen muß voll Wunder sein,
Du bist ein Herr in Ewigkeit
Von unnennbarer Herrlichkeit.

9. O Vater, Sohn und Heilger Geist,
Dein Name, der allmächtig heißt,
Sei stets von uns gebenedeit,
Sei hochgelobt in Ewigkeit.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Böhmische Brüder – Gottes Sohn ist kommen

1. Gottes Sohn ist kommen
uns allen zu Frommen
hier auf diese Erden
in armen Gebärden,
daß er uns von Sünde
freie und entbinde.

2. Er kommt auch noch heute
und lehret die Leute,
wie sie sich von Sünden
zur Buß sollen wenden,
von Irrtum und Torheit
treten zu der Wahrheit.

3. Die sich sein nicht schämen
und sein` Dienst annehmen
durch ein` rechten Glauben
mit ganzem Vertrauen,
denen wird er eben
ihre Sünd vergeben.

4. Denn er tut ihn` schenken
in den Sakramenten
sich selber zur Speisen,
sein Lieb zu beweisen,
daß sie sein genießen
in ihrem Gewissen.

5. Die also fest glauben
und beständig bleiben,
dem Herren in allem
trachten zu gefallen,
die werden mit Freuden
auch von hinnen scheiden.

6. Denn bald und behende
kommt ihr letztes Ende;
da wird er vom Bösen
ihre Seel erlösen
und sie mit sich führen
zu der Engel Chören.

7. Wird von dannen kommen,
wie dann wird vernommen,
wenn die Toten werden
erstehn von der Erden
und zu seinen Füßen
sich darstellen müssen.

8. Da wird er sie scheiden:
seines Reiches Freuden
erben dann die Frommen;
doch die Bösen kommen
dahin, wo sie müssen
ihr Untugend büßen.

9. Ei nun, Herre Jesu,
richte unsre Herzen zu,
daß wir, alle Stunden
recht gläubig erfunden,
darinnen verscheiden
zur ewigen Freuden.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer
Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Böhmische Brüder – Da Christus geboren war

1. Da Christus geboren war,
freuet sich der Engel Schar
und sangen mit Haufen schön:
Ehr sei Gott im höchsten Thron!
Gottes Sohn ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn;
freu sich, dem sein Sünd ist leid!

2. Die Hirten erschraken ganz
von des Engels hellem Glanz,
hörten fröhlich neue Mär,
dass Christus geboren wär.
Gottes Sohn ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn;
freu sich, dem sein Sünd ist leid!

3. Sie suchten das Kindelein,
eingehüllt in Windelein,
wie der Engel hat vermeldt,
welches trägt die ganze Welt.
Gottes Sohn ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn;
freu sich, dem sein Sünd ist leid!

4. Sie fanden das Kindlein zart
liegen in der Krippen hart
bei dem Vieh im finstern Stall,
welchs die Stern erschaffet´ all.
Gottes Sohn ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn;
freu sich, dem sein Sünd ist leid!

5. Solche groß Barmherzigkeit
laßt uns preisen in Ewigkeit,
in Gottsfurcht und Glauben fein
mit Geduld gehorsam sein.
Gottes Sohn ist Mensch geborn,
hat versöhnt des Vaters Zorn;
freu sich, dem sein Sünd ist leid!

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“