Strenger Winter, fleuch von hinnen!
Harte Kält,
Die mich hält,
Bindend meine Sinnen,
Hindernd mich an heißer Liebe;
Lasset mich
Inniglich
Folgen Jesu Triebe!
Trübe Wolken, Flut und Regen,
Tränensaat,
Die mir hat
Lange obgelegen:
Weicht! die Freudenzeit ist kommen;
er hat mich
Nun in sich
Selig aufgenommen.
Seine Weisheit hat’s gesehen,
Wie ich noch
Seinem Joch
Feindlich wollt entgehen;
Ja, weil ich’s nicht konnte tragen,
Musste Er
Mir vorher
Meinen Bann zerschlagen.
Da musst ich mühselig werden,
Und die Last
Ohne Rast
Brachte viel Beschwerden,
Dass ich nach Ihm weint‘ und stöhnte,
Bis mein Herz
Unter Schmerz
Sich an Ihn gewöhnte.
Nun Er sich in mir lässt blicken,
Wird sein Strahl
Mir zumal
Lauter Frühling schicken;
Denn die Turteltaub‘ im Grunde
Lockt und girrt;
Ja, es wird
Frühling in der Runde!
Schau, die Feigenbäume grünen,
Brechen vor,
Seh’n empor,
Ihrem Herren zu dienen;
Schau, Blumen in den Lenzen
Lassen Dir
Ihre Zier
Wundersam erglänzen!
Nun ist alles Leid vergessen,
Als wär’s nie
Winter hie,
Niemals Frost gewesen.
Seht, wie meine Sonne scheinet! –
Jetzo seh‘
Ich zur Höh‘:
Du hast’s gut gemeinet!
Sonne! Du gibst meiner Erden
Frühlingslicht;
Lass mir’s nicht
Wieder Winter werden!
Bleibe stets in mir erhöhet,
Bis die Freud‘
Ohne Zeit
Ewig in mir stehet!