Zwei Ding, Herr Gott, bitt ich von dir,
die wollest du nicht weigern mir,
weil ich in diesem Elend bin,
bis mich mein Stündlein nimmt dahin.
2. Verfälschte Lehr, Abgötterei
und Lügen ferne von mir sei;
Armut und Reichtum gib mir nit,
doch dieses ich noch ferner bitt.
3. Sein ziemlich Notdurft schaff dem Leib,
daß ich kann nähren Kind und Weib,
und kein groß Not noch Mangel sei,
doch auch kein überfluß dabei.
4. Sonst wenn ich würd zu satte sein,
verleugnet ich den Herren mein
und saget: „Was frag ich nach Gott?
Ich bin versorgt vor aller Not.“
5. Oder, wenn Armut drücket mich,
zum Stehlen möchte geraten ich
und sonst mit Sünd trachten nach Gut,
ohn‘ Gottes Scheu, wie mancher tut.
6. Des Herren Segen machet reich
ohn‘ große Sorg, wenn du zugleich
in dei’m Stand treu und fleißig bist
und tust, was dir befohlen ist.
7. Und wenn vorhanden ist mein End,
nimm meine Seel in deine Händ,
gib ihr und allen Christen gleich
das ewig Leben in deinem Reich.