Komm, beuge dich, mein Herz und Sinn
Vor Christi Throne tief danieder.
Zu seinen Füßen sinke hin
Und bring‘ ihm deines Dankes Lieder.
Erkenne, wie du selbst aus dir nichts bist
Wie Gott in dir und allen alles ist.
Wo wär‘ in dir ein Funken Kraft,
Wenn du sie nicht erlangt von oben?
Wer hat dir Schutz und Ruh‘ geschafft
Vor deiner Feinde List und Toben?
Wer bändigte des Bösen finstre Macht?
Wer hat der Wahrheit Glanz ans Licht gebracht?
Wer hat dich aus der Noth befreit,
Dein Leben dem Verderb entrissen?
Wer krönt dich mit Barmherzigkeit,
Wer läßt dich seine Rechte wissen?
Ist er es nicht, der unerschöpfte Quell,
Der täglich noch uns zuströmt rein und hell?
Ja, deine Hand hat uns gefaßt
Und über all‘ Verdienst und Hoffen
Hinweggethan der Sünden Last,
Daß nun der Himmel steht uns offen!
Du machst das Herz von Furcht und Zweifel leer,
Und sel’ger Friede waltet um uns her.
Was zwischen uns sich drängen will,
Hat deine Kraft gar bald vernichtet;
Du hältst den Tempel rein und still,
Den du dir selbst in uns errichtet.
Ja, fest bestehet deine Herrlichkeit,
Die dir in uns der Vater hat geweiht.
Du überschüttest uns mit Lieb‘
Und reinigst Herzen, Mund und Sinnen,
Daß wir aus deines Geistes Trieb
Dich stets in uns mehr liebgewinnen.
Du drückst dem Geist der Reinheit Siegel auf,
Daß unbefleckt wir enden unsern Lauf.
So nimm dafür zu Opfer hin
Uns selbst mit allem, was wir haben;
Nimm Leib und Seel‘, nimm Herz und Sinn
Zum Eigenthum statt andrer Gaben.
Bereite selbst dir aus der Schwachen Mund
Ein würdig Lob; mach‘ deinen Namen kund.
Hierzu gieb einen Sinn und Muth,
Halt deine Gläub’gen fest zusammen,
Daß unser Herz von heil’ger Gluth
Entbrenn‘ in deiner Liebe Flammen.
Zu deinem Thron steigt unser Dank empor,
Bis würd’ger er erschallt im höhern Chor.
Evangelisches Gesangbuch der Bremischen Gemeinden
Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“