Tag über alle Tage,
Geschenk aus Gottes Hand!
Mit jedem Glockenschlage
Bringst du ein Segenspfand.
Du Tag voll Licht und Sonne,
Der Gott gehört allein,
Du Morgen voller Wonne,
Sollst mir willkommen sein!“
Herr Jesu, deinen Namen
Sprech‘ ich anbetend aus,
Und freudig sage Amen
Dazu dies ganze Haus.
Du bist der Mund der Wahrheit,
Du bist des Lichtes Quell.
Von deiner stillen Klarheit
Wird dieser Tag so hell.
Das ist die schöne Stunde,
Da du bist aufgewacht;
Da hat die beste Kunde
Das Morgenrot gebracht.
Davor muss jeder Kummer
Und jede Angst vergeh’n,
Aus jedem Todesschlummer
Das Leben aufersteh’n.
Das ist der große Morgen,
Da sich der Geist genaht,
Mit seiner Kraft verborgen
Zu deinen Jüngern trat;
Mit Feu’r und Flammenzungen
Mit Sturm und Windesbraus,
Und ist nicht mehr verklungen
Seitdem in deinem Haus.
Herr und Fürst des Lebens,
O heil’ger Geist des Lichts!
Mein Mühen ist vergebens,
Mein Sorgen ist für nichts.
Ein einz’ger Tag ist deine,
Und dieser einz’ge Tag
Tut mehr an der Gemeine,
Als alle Welt vermag.
Nun lass vom Himmel fallen
Den frischen Gnadentau!
Nun fülle deine Hallen,
Lass grünen Feld und Au!
Lass jedes Herz erkennen
Dein Werk und deinen Ruhm,
Lass jeden Leuchter brennen.
In deinem Heiligtum.
Nun soll dein Tempel glänzen
Von neuer Siegesbeut;
Mit jungen Ehrenkränzen
Sei dein Altar bestreut.
Es fülle sich von innen
Das Haus mit Opferduft,
Der Rauch von seinen Zinnen
Steig auf in klare Luft.
Herr! sieh mit Wohlgefallen
Heut‘ auf dein Volk herab.
Herr! neige dich zu Allen
Mit deinem Hirtenstab.
Heut‘ soll es allerorten,
Dass jeder lesen mag,
Geschrieben steh’n mit Worten:
Geheiligt sei dein Tag! (Heinrich Puchta)