Jesu, meine Zuversicht,
du Hoffnung meines Lebens!
Hat Dein weises Angesicht
Auf mich Acht, so ist vergebens,
Heut‘ und morgen ängstlich sein;
Nimmer sink‘ ich da hinein!
Furcht ist Christen unbewusst;
Ruhe und vergnügte Stille
Ist der Jünger Jesu Lust.
Ei, so fasse dich, mein Wille,
Dass dein Trieb auf Ihm beruh‘;
Er sieht weiterhin als du!
Reicher ist kein Fürst und Rat,
Ja, die Welt ist Ihm zu enge.
Kronen machen großen Staat,
Hie und da ist viel Gepränge,
Breit die Himmel, weit das Meer,
Jesus geht darüber her.
Ruft Er dir in deiner Not,
o so bist du frei von Jammer;
Nimmt Er dir das Tränenbrot
Und holt Dich in Seine Kammer,
Öffnet Er das Todestor:
Nimm die Reise fröhlich vor!
So Er’s aber besser hält,
Dass du sollest Kreuz ertragen,
Halte still, wie’s Ihm gefällt!
Dann wird doch nach wenig Tagen
Lauter heller Sonnenschein
Licht und Leben um dich sein!
(1719.)