Weise: Gott ist mein Trost und Zuversicht.
Ach ja, fürwahr, Er, der Herr Christ,
Nahm unsre Not zu Herzen,
Und ob er wahrer Gott gleich ist,
Noch trug er unsre Schmerzen,
Die Krankheit, die da mich und dich,
O Mensch, so pflegt zu plagen,
Die nahm der Heiland über sich
An unsrer Statt zu tragen.
2. Wir aber waren so erbost1böse,
Dass wir uns selbst nicht fühlten,
Und diesen unsern Seelentrost
Für einen Sünder hielten,
Den Gott um eigner Missetat
So martert und so schlüge,
Ja der mit Recht verdienet hat,
Dass er das Kreuztod trüge.
3. Ach, aber nein, der traute Herr
Musst unsertwegen büßen,
Wir, wir, wir kamen ihm so schwer,
Dass er sein Blut ließ fließen.
Ach, unsre Sünd‘ hat ihn betrübt,
Dass er muss schmerzlich klagen;
Die Missetat, die wir verübt,
Die, die hat ihn geschlagen.
4. Die Strafe, die uns war bereit,
Die liegt auf seinem Rücken,
Dass wir nur möchten sein befreit,
Lässt er sich gern bestricken.
Er wagt sich williglich in Not,
Damit wir Fried‘ erwerben,
Durch seine Wunden muss der Tod
In allen Menschen sterben.
5. Wir gingen in der Irr‘ herum,
Ein Jeder, wo er wollte,
Und waren gleich den Schafen dumm,
Kein Mensch ging, wo er sollte.
Dies Elend hat zu solcher Huld
Den großen Gott beweget,
Dass er all‘ unsre Sündenschuld
Auf Jesum hat geleget.
6. Ja, dieser unsere Heiles Grund
War von so sanften Lippen,
So dass er auch durch seinen Mund
Kein Wörtlein ließ entschlüpfen;
Indem auf unerhörte Art,
Er, der doch nichts verschuldet,
Gemartert und gepeinigt ward,
Hat er es gern erduldet.
7. Wie sich ein Lamm geduldig beugt,
Wenn es zur Schlachtbank gehet,
Und wie ein Schäflein stille schweigt
Das vor dem Scherer stehet:
So gleichfalls ließ für mich und dich
Der Heiland sich gern fangen,
Und ist zum Tode williglich
An unsrer Statt gegangen.
8. Wir danken dir, du treues Herz,
Herr Christ, für deine Beulen,
Und bitten: deiner Wunden Schmerz
Mög‘ unsre Wunden Heilen;
Die Schmach, die du erlitten hast,
Müss uns zu Ehren heben:
Dein‘ Angst sei unsre Ruh und Rast,
Dein Lob sei unser Leben.