Adolf Patze – Psalm 1.

Wohl dem, der nicht wandelt

Nach Gottloser Rath,

Nicht in Lüsten wandelt

Auf der Sünder Pfad!

Wohl dem, der sich findet

Von den Spöttern fern,

Sel’ge Lust empfindet

Am Gesetz des Herrn!

 

  1. Wohl dem, der vom Worte

Redet Tag und Nacht,

Nicht am Sündenorte

Mit den Thoren lacht!

Der gleicht einem Baume,

Der gepflanzet steht,

Wo am Baches-Saume

Sanfte Kühlung weht.

 

  1. Frucht, die golden glänzet,

Schmückt so lieblich ihn,

Und sein Haupt umkränzet

Unverwelklich Grün.

All sein thätig Regen

Ist von Heil umweh’t;

Und der Herr gibt Segen,

Daß es wohl geräth.

 

  1. Aber weh‘ Gottlosen!

Sie vergehn wie Spreu;

Denn des Glückes Rosen

Bleibt nicht lange treu.

Wie der Wind zerstreuet

Dürrer Wüste Staub,

Sind sie, wenn Gott dräuet,

Seines Zornes Raub.

 

  1. Nicht besteh’n die Sünder,

Wenn einst im Gericht

Ueber Erdenkinder

Gott den Stab nun bricht!

Und wo zu Gemeinen

Durch der Liebe Band

Sich Gerechte einen,

Werden sie verbannt.

 

  1. Der Gerechten Pfade

Sind dem Herrn bekannt,

Seine mächtige Gnade

Segnet ihre Hand;

Doch gottlosem Treiben

Hemmet Er die Bahn,

Schnell will Er zerstäuben

Ihres Stolzes Wahn!