LOb sey dem Allmechtigen Got,
der sich vnser erbarmet hat,
Gesandt sein aller liebsten Son
auß im geborn im höchsten thron.
Auff das er vnser Heyland würd,
vns freyet von der Sünden bürd
Vnd durch seine gnad vnd warheyt
füret zur ewigen klarheyt.
O grosse gnad vnd gütigkeyt!
o tieffe lieb vnd miltigkeyt!
Gott thut ein werck, das jm kein Man
auch kein Engel verdancken kan.
Got nimpt an sich vnser Natur,
der Schöpffer eine Creatur,
Er veracht nicht ein armes Weyb,
Mensch zu werden inn jrem leyb.
Des Vatern wort von ewigkeit
wird Fleysch in aller reinigkeyt,
Das A vnd O, anfang vnd end,
gibt sich für vns in groß ellend.
Was ist der Mensch, was ist sein thun,
das Gott für jn gibt seinen Son?
Was darff vnser das höchste gut,
das es so vnsrent halben thut?
O wee dem volck, das dich veracht,
der gnad sich nicht teylhafftig macht,
Nicht hören wil des Sones stimm,
denn auff jm bleybet Gottes grimm!
O mensch, wie, das du nicht verstehst
vnd dem König entgegen gehst,
Der dir so gantz demütig kömbt
vnd sich dein so trewlich annimbt!
Ey, nimb jn heut mit freuden an,
bereyt jm deines hertzen ban,
Auff das er komm inn dein gemüt
vnd du geniessest seiner güt.
Vnterwürff jm deine vernunfft
inn dieser gnadreychen zukunfft,
Vntergib seiner heyligkeyt
die werck deiner gerechtigkeyt.
Wo du diß thust, so ist er dein,
bewart dich für der Hellen pein;
Wo nicht, so sich diich eben für,
denn er schleust dir des Himmels thür!
Sein erste zukunfft inn die Welt,
ist in senfftmütiger gestalt,
Die ander wirt erschröcklich sein,
den gottlosen zu grosser pein.
Die aber yetzt inn Christo stehn,
werden alßdann zur frewden gehn
Vnd besitzen der Engel Chür,
das sie kein vbel mehr berür.
Dem Vater in dem höchsten thron,
sampt seinem eingebornen Son,
Dem heyligen Geyst gleycherweyß,
sey in ewigkeyt danck vnd preß!