O Geist, den wir empfangen
Vom Vater und vom Sohn,
Der du bist ausgegangen
Von Christi Himmelsthron:
Komm, nimm dich unser an!
Komm, mache uns lebendig;
Komm, heile uns inwendig;
Führ‘ uns auf ebner Bahn!
Du kommst beseelend nieder
Auf das, was todt und wild,
Erneust Verlornes wieder
Zu Gottes Ebenbild.
Wend‘ uns durch Buß‘ und Reu‘
Von Sünden, von der Erden,
Damit wir himmlisch werden;
Schaff‘ unsre Herzen neu!
Du Finger Gottes, schreibe
Dein Lebenswort in mich!
Die Kraft des Höchsten treibe
Mein Herz beständiglich!
O Kraft, die alles schafft,
Du kannst uns mächtig machen;
Ach, schenke doch uns Schwachen
Die rechte Lebenskraft.
Laß uns nach dem nur streben,
Was Gott gefallen kann,
Und fang‘ ein ewig Leben
In unsern Herzen an.
Laß Christi heil’ges Bild
In uns Gestalt gewinnen,
Bis uns in allen Sinnen
Sein Will‘ und Wort erfüllt!
Droht uns der Trübsal Wetter,
Ist Welt und Feind erbost,
So sei du unser Retter,
Du einig wahrer Trost!
Weih‘ uns zu Priestern ein,
Zu Königen im Streiten,
Zu Helden in dem Leiden,
Zu Siegern in der Pein!
Laß uns dich nie betrüben!
Schmück‘ unsre Seelen aus
Mit Früchten, die auch drüben
Bestehn im Vaterhaus.
Ja, mach‘ uns allezeit
Zur Heiligkeit rechtschaffen;
Laß unser Glieder Waffen
Sein der Gerechtigkeit!
Herr, laß hier unsre Glieder
Nur deine Tempel sein,
Und droben füg‘ uns wieder
In Salems Mauern ein!
Erzeig‘ uns hier dein Licht
Geheim in stillem Hoffen,
Dann, wann der Himmel offen,
In Gottes Angesicht!
Evangelisches Gesangbuch der Bremischen Gemeinden
Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“