Behm, Martin – 9. Mai

Im Ton: Ich danke dir, lieber Herre.

Wie lieblich ist der Maien
Aus lauter Gottes Güt,
Daß sich die Menschen freuen,
Weil Alles grünt und blüht.
Die Thier sieht man jetzt springen
Mit Lust auf grüner Weid,
Die Vöglein hört man singen,
Die loben Gott mit Freud.

Herr, dir sei Lob und Ehre
Für solche Gaben dein;
Die Blüt zur Frucht vermehre,
Laß sie ersprießlich sein.
Es steht in deinen Händen,
Dein Macht und Güt ist groß,
Drum wollst du wieder wenden
Melthau, Frost, Reif und Schloß.

Herr, laß die Sonne blicken
Ins finstre Herze mein,
Damit sichs möge schicken,
Fröhlich im Geist zu sein;
Die größte Lust zu haben
Allein an deinem Wort,
Welchs mich im Kreuz kann laben
Und weiß des Himmels Pfort.

Mein Arbeit hilf verbringen
Zu Lob dem Namen dein,
Und laß mir wohl gelingen,
Im Geist fruchtbar zu sein.
Die Blümlein laß aufgehen
Von Tugend mancherlei,
Damit ich mög bestehen
Und nicht verwerflich sei.

Amen.

Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder

Böhmische Brüder – Gott, Erd und Himmel samt dem Meer

1. Gott, Erd und Himmel samt dem Meer
Verkünden deine Kraft und Ehr,
Auch zeigen alle Berg und Thal,
Daß du ein Herr seist überall.

2. Die Sonne geht uns täglich auf,
Es hält der Mond auch seinen Lauf,
So sind auch alle Stern bereit,
Zu preisen deine Herrlichkeit.

3. Die Tier und Vögel aller Welt
Und, was das Meer im Schoße hält,
Zeigt uns frei an ihm selber an,
Was deine Kraft und Weisheit kann.

4. Du hast den Himmel ausgestreckt,
Mit Wolkenheeren überdeckt
Und seiner Wölbung Majestät
Mit goldnen Sternen übersät.

5. Du bists, der alle Ding regiert,
Den Himmel und das Erdreich ziert
So wunderbar, daß es kein Mann
Erforschen noch ergründen kann.

6. Wie mag doch unsre Blödigkeit
Ausgründen deine Herrlichkeit,
So wir ja Dinge nicht verstehn,
Womit wir allezeit umgehn!

7. Wie lieblich ist, Herr, und wie schön,
Was du geschaffen, anzusehn!
Doch wie viel lieblicher bist du,
O Herr, mein Gott, in deiner Ruh!

8. Du schließest Erd und Himmel ein,
Dein Herrschen muß voll Wunder sein,
Du bist ein Herr in Ewigkeit
Von unnennbarer Herrlichkeit.

9. O Vater, Sohn und Heilger Geist,
Dein Name, der allmächtig heißt,
Sei stets von uns gebenedeit,
Sei hochgelobt in Ewigkeit.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“