Martin Behm – Wenn Gott eine gesunde Frucht beschert.

1. Helft mir Gottes Güte preisen
So hier sind, groß und klein,
Mit Gsang und andern Weisen
Ihm allzeit dankbar sein,
Vornehmlich zu der Zeit,
Dass er mein Bitt gewähret,
Ein Kindlein mir bescheret
Nach hartem Kampf und Streit.

2. Er sagt, man soll gebären
Mit Schmerzen und mit Pein,
Die Frucht woll er bescheren,
Es komm von ihm allein.
Das hat er mir geleist,
Er hat beschert nach Schmerzen
Ein Kind aus meinem Herzen;
Drum sei, Herr, hochgepreist.

3. Mir war von Herzen bange,
Als es zur Arbeit kam,
Es ging zu sehr gedrange,
Man spannt hart mit mir an,
Ich war in großer Not,
Ich däucht, ich müsste sterben
Und samt der Frucht verderben,
Ich war, als wär ich tot.

4. Nun hast du mich entbunden
Von meines Leibes Bürd,
Ich hab dein Hülf befunden,
Bin aus dem Tod geführt.
Ich hab ein liebes Kind,
Dem du all Glieder geben,
Ist wohlgestallt daneben,
Kein Mangel sich da findt.

5. Ich stund in großer Sorgen
und schwerer Traurigkeit,
Meim Herzen war verborgen,
Was bringen wird die Zeit,
Musst Unfalls mich befahrn;
Nun hab ich Wonn und Freude,
Vergess mein vorig Leide,
Weil mein Kind ist geborn.

6. Solchs ich von mir nicht habe,
Mein Kräfte tatens nicht,
Es ist allein dein Gabe,
Dein Allmacht hats verricht;
Drum dank ich dir, mein Gott,
Dass du das Kind hast geben,
Und ich noch hab das Leben
Nach solcher großen Not.

7. Ich bitt, wollst mich bewahren
In den sechs Wochen mein,
Lass mir nichts wiederfahren,
Das mir möcht schädlich sein
In diesem meinem Stand.
Du wollst zu meinen Werken
Mein Lebenskräfte stärken
Mit deiner starken Hand.

8. Ich will dir willig schenken
Mein liebstes Herzelein.
Wenn ichs nun werde tränken,
So lass ihm wohlgedeihn.
Bewahr es jeder Zeit
Vor schwerer Not am Leibe,
Auch sonst von ihm abtreibe,
Was uns brächt Herzeleid.

9. Dem lieben Kind beschere
Nur was ihm selig ist.
Sein Lebenszeit vermehre,
Bewahrs vors Teufels List,
Dass wir erleben Freude;
Behüts vorm Sündenstand,
Wend ab die weltliche Schand,
Gib ihm die Seligkeit.

Amen.